Strategien


Geld, Zeit, Ziele

Unternehmensführung: Manager desillusioniert

Christiane Pütter ist Journalistin aus München.
Geld versickert in unbedeutenden Initiativen, strategische Unternehmensziele geraten aus dem Fokus. So lauten Ergebnisse einer Studie von Strategy&.

Kein gutes Bild der Unternehmensführung zeichnet eine Umfrage, die die Berater von Strategy& unter 500 Entscheidern weltweit durchgeführt haben. Strategy& hat seinen Hauptsitz in New York und ist Teil des PwC-Netzwerks (PricewaterhouseCoopers).

Die Umfrageteilnehmer sollten einschätzen, wie in ihren Unternehmen zeitliche und finanzielle Ressourcen genutzt werden. Eine der Fragen lautete, wie häufig Geld in strategisch unbedeutende Initiativen fließt. Eine Mehrheit von 51 Prozent erklärt, das komme "gelegentlich" vor - weitere 14 Prozent beobachten es sogar "oft". Lediglich sieben Prozent sagen, dass das in ihren Unternehmen "nie" vorkommt.

Zeitverschwendung und Ressourcenverteilung

Außerdem beklagen die Manager Zeitverschwendung. Fast drei von zehn Befragten (29 Prozent) erklären, die Firmenleitung widme den Unternehmenszielen wenig Zeit. 26 Prozent geben an, die Ressourcenverteilung richte sich insgesamt wenig an der Firmenstrategie aus.

Dazu passt, dass nur gut jeder Zweite (49 Prozent) sagt, in seinem Unternehmen verstünde jeder, wo er strategisch aufgestellt ist. Strategy& kommentiert, die Führungskräfte zeigten sich "erstaunlich desillusioniert".

Insgesamt attestiert nur knapp jeder Vierte (24 Prozent) seinem Unternehmen, die eigene Strategie in operativen Zielen und Initiativen umsetzen zu können. Ganz anders klingt das bei 66 Prozent der Studienteilnehmer: Sie identifizieren maßgebliche Produkte und Dienstleistungen im Portfolio, die nicht zur Unternehmensstrategie passen.

"Erhebliche Potenziale verschleudert"

Strategy& sieht die Unternehmen denn auch "häufig nicht optimal für kontinuierliche Zuwachsraten aufgestellt". Von den Befragten stellt fast jeder Vierte (24 Prozent) fest, es gebe eine erhebliche Kluft zwischen den operativen Unternehmensschwerpunkten und den Wachstumspotenzialen der Branche.

Peter Heckmann, Partner bei Strategy&, fasst die Studienergebnisse so zusammen: "Hier werden mikro- wie makrowirtschaftlich erhebliche Potenziale fahrlässig verschleudert." Nur sieben Prozent der Unternehmen fokussieren sich auf profitables Wachstum, so die Consultants. 15 Prozent hätten ihre Organisations- und Kostenstruktur wenigstens "angemessen auf überdurchschnittliche Wachstumschancen ausgerichtet".

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