Dataminr

US-Geheimdienste verlieren Zugang zu Twitter-Analyse

09.05.2016
Es ist ein weiteres Zeichen für die Spannungen zwischen dem Silicon Valley und der US-Regierung: Die amerikanischen Geheimdienste haben einem Zeitungsbericht zufolge den Zugang zu einem Dienst verloren, der die Flut von Twitter-Nachrichten analysiert. Auf dieser Basis alarmiert der Service Dataminr seine Kunden zum Beispiel bei Terroranschlägen.

TwitterTwitter habe darauf gedrungen, den Zugang der US-Geheimdienste zu Dataminr nach zwei Jahren zu kappen, berichtete das Wall Street Journal in der Nacht zum Montag unter Berufung auf Geheimdienstquellen. Twitter erklärte, Auswertern seiner Daten werde grundsätzlich untersagt, Regierungsstellen für Überwachungszwecke zu beliefern. "Die Daten sind größtenteils öffentlich und die US-Regierung kann offen zugängliche Profile selbst im Blick behalten, so wie jeder Nutzer das kann", zitierte die Zeitung das Unternehmen. Alles zu Twitter auf CIO.de

Twitter fordert die US-Regierung auf, twitter-Profile statt über einen Dienstleister fortan selbst zu überwachen.
Twitter fordert die US-Regierung auf, twitter-Profile statt über einen Dienstleister fortan selbst zu überwachen.
Foto: 1000 Words - shutterstock.com

Dataminr ist der einzige Anbieter, der Echtzeit-Zugriff auf die gesamte Masse an Twitter-Nachrichten hat und die Auswertungsergebnisse verkaufen kann. Zuletzt konnte das Unternehmen ihre Kunden zum Beispiel schnell über die Terroranschläge in Paris und Brüssel alarmieren. Twitter hält fünf Prozent an Dataminr.

Das Verhältnis zwischen amerikanischen Internet-Unternehmen und der Regierung hat sich stark verschlechtert, seit Edward Snowden vor knapp drei Jahren die ausufernde Überwachung durch US-Geheimdienst enthüllte. Unter anderem setzen die Unternehmen auf Verschlüsselung. (dpa/rs)

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