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Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt

Verfügbar zu 99,99999 Prozent

Wenn die Mission des Satelliten TerraSAR-X scheitert, gehen Hunderte Millionen Euro verloren. Die Verfügbarkeit der IT-Systeme sollte deshalb fünf Neunen hinter dem Komma betragen.

Der 31. Oktober wird stressig für Hans-Joachim Popp. An diesem Dienstag wird sich zeigen, ob die Sicherheitsmaßnahmen des CIO im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) ausreichen. Popp malt sich ungern aus, dass die Mission des Satelliten Terra-SAR-X scheitern könnte: „Die Arbeit von Hunderten Spezialisten und drei- bis vierstellige Millionenbeträge wären in Gefahr. Wir brauchen eine Verfügbarkeit mit am besten fünf Neunen hinter dem Komma.“

Der Satellit TerraSAR-X soll fünf Jahre um die Erde kreisen und Radarbilder von der Erdoberfläche liefern. TerraSAR wird der erste Satellit sein, der on-demand hoch aufgelöste Bilder beliebiger Areale liefert. Die Daten dafür müssen umgehend auf der Erde ankommen, denn kommerzielle Kunden zahlen für die Bilder und erwarten eine pünktliche Lieferung. TerraSAR wird täglich rund 100 Gigabyte zur Erde schicken. Systemausfälle im falschen Moment kann dabei niemand verkraften.

Als die Ariane 5 im Juni 1996 auf ihrem Jungfernflug 40 Sekunden nach dem Start explodierte, belief sich der Schaden auf rund 900 Millionen Euro. Ursache war ein Softwarefehler im Kontrollsystem der Rakete. Von solchen Pannen blieb das DLR bislang verschont, auch wenn es in der Vergangenheit schon zu Einschränkungen während der Startphase von Raumfahrtprojekten gekommen ist. So fiel infolge einer gerade laufenden Systemwartung das Mail-System in einer kritischen Missionsphase für einen ganzen Arbeitstag aus. Ein Absprachefehler, der zwar das SLA (99 Prozent im Jahresmittel) nicht verletzte, die Projektmitarbeiter aber in arge Bedrängnis brachte.

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