Strategien


Accenture-Umfrage

Vernetzung der Mitarbeiter in der Fabrik rückt in den Mittelpunkt



Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.
Investitionen in neue Technologien zur Vernetzung von Mitarbeitern und Maschinen, wie kollaborative Roboter, Wearables und künstliche Intelligenz sind für Industrieausrüster und Unternehmen der Automobilindustrie heute fester Bestandteil ihrer Strategie zur Steigerung der Produktivität. Dennoch hapert es oft noch bei der Umsetzung, wie eine Accenture-Studie ergab.
In der Fabrik der Zukunft arbeiten Menschen Hand in Hand mit kollaborativen Robotern.
In der Fabrik der Zukunft arbeiten Menschen Hand in Hand mit kollaborativen Robotern.
Foto: WeStudio - shutterstock.com

Im Rahmen der Umfrage "Machine dreams: Making the Most of the Connected Industrial Workforce" befragte Accenture mehr als 500 Entscheidern in Asien, Europa und den USA, die in ihren Unternehmen für Vernetzung und DigitalisierungDigitalisierung in der Produktion zuständig sind. Die Ergebnisse belegen aus Sicht des Beratungsunternehmens den raschen Wandel in der Fertigungsindustrie hin zu einer engen Verzahnung von Maschinen, künstlicher Intelligenz und Mitarbeitern. Resultat sei eine 'Connected Industrial Workforce', die in ihrer Arbeit von einer Kombination aus mobilen Technologien wie Wearables, Sicherheits- und Tracking-Technologien und Analytics unterstützt wird, so Accenture. Alles zu Digitalisierung auf CIO.de

Definition Connected Industrial Workforce
Definition Connected Industrial Workforce
Foto: Accenture

Wie die Studie aufzeigt, ist dabei die Vernetzung der Mitarbeiter in der Fertigung bei der großen Mehrheit (94 Prozent) der befragten Industrieausrüster und Autohersteller sowie -zulieferer bereits fester Bestandteil der Geschäftsstrategie. So planen die befragten Unternehmen in den kommenden fünf Jahren rund ein Viertel der gesamten Forschungs- und Entwicklungsausgaben - also bis zu 220 Milliarden Euro - in die Vernetzung von Mensch und Maschine zu investieren. Den Großteil der Summe machen dabei Unternehmen der Automobilindustrie mit 181 Milliarden Euro locker, Industrieausrüster investieren bis 2020 weitere 39 Milliarden Euro.

Die Zusammenarbeit von Mensch und Maschine bietet zahlreiche Vorteile.
Die Zusammenarbeit von Mensch und Maschine bietet zahlreiche Vorteile.
Foto: Accenture

"Intelligente Roboter übernehmen immer mehr Aufgaben in der Fabrik, doch der Mensch wird weiterhin im Mittelpunkt stehen", kommentiert Frank RiemenspergerFrank Riemensperger, Vorsitzender der Geschäftsführung von Accenture Deutschland, das Ergebnis. Dabei unterstützten die kollaborativen Roboter und mobile Technologien den Arbeiter bei seiner Tätigkeit, indem sie ihm stark repetitive oder gefährliche Aufgaben abnehmen und eine höhere Produktivität ermöglichen.
Profil von Frank Riemensperger im CIO-Netzwerk

Zögernd statt zupackend

Obwohl die befragten Fertigungsunternehmen klare Vorteile in der Vernetzung von Mensch und Maschine sehen, sind sie bei der Umsetzung von konkreten Projekten bisher zögerlich. So hat laut Umfrage weniger als ein Viertel der Unternehmen (22 Prozent) bereits umfassende Lösungen für die Connected Industrial Workforce in der eigenen Fertigung implementiert. 85 Prozent der Studienteilnehmer sehen ihr Unternehmen beim Einsatz von digitalen Technologien nur als Mitläufer oder gar Nachzügler, jedoch nicht in einer führenden Position.

Die Gründe für dieses Zögern sind vielfältig: Einer der Stolpersteine auf dem Weg zur Connected Industrial Workforce ist die technische Umsetzung bei der Vernetzung von Mensch und Maschine. Mehr als drei Viertel (76 Prozent) aller befragten Führungskräfte sehen in der fehlenden Datensicherheit ein mittleres oder großes Risiko. 72 Prozent der Befragten stufen die Komplexität und die damit verbundenen Gefahren als mittleres oder großes Risiko ein. Für sieben von zehn Entscheidern (70 Prozent) wiederum stellt der Mangel an ausreichend qualifizierten Mitarbeitern ein solches Risiko dar.

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