Cloud Computing


Studie von KPMG

Viele Cloud-Projekte werden scheitern

Holger Eriksdotter ist freier Journalist in Hamburg.
Provider und Berater verteilen schlechte Noten: IT-Chefs könnten vor allem im Steuern von Cloud-Projekten noch viel lernen. KPMG erwartet scheiternde Projekte.
Berater und Provider stellen den CIOs ein vernichtendes Zeugnis aus, wenn es um deren Verständnis von Cloud Computing geht: Nicht einmal Mittelmaß bescheinigen sie den IT-Verantwortlichen.
Berater und Provider stellen den CIOs ein vernichtendes Zeugnis aus, wenn es um deren Verständnis von Cloud Computing geht: Nicht einmal Mittelmaß bescheinigen sie den IT-Verantwortlichen.
Foto: KPMG/EquaTerra

Obwohl immer mehr Unternehmen Cloud-Services in unterschiedlichsten IT-Bereichen einsetzen, fehlt es vielerorts noch an einem tieferen Verständnis der Cloud-Technologie. So jedenfalls stellt sich die Situation aus Sicht von Cloud-Anbietern und Outsourcing-Beratern dar: Für eine Studie sollten sie den Wissenstand ihrer Kunden in Bezug auf verschiedene Aspekte des Cloud ComputingCloud Computing auf einer Skala von eins (völlig ahnungslos) bis fünf (bestens informiert) bewerten. Alles zu Cloud Computing auf CIO.de

Nicht mal Mittelmaß

Das Ergebnis ist ernüchternd. Nach Einschätzung der Provider und Berater erreichen die befragten CIOs und IT-Entscheider nicht einmal Mittelmaß. Den niedrigsten Wert vergaben die Berater mit 1,29 (Provider: 2,19) für das „Managen und Steuern von Cloud-Projekten“. Unwesentlich höher schätzten die Berater mit einem Wert von 1,81 (Provider 2,35) die Fähigkeit der IT-Verantwortlichen im Hinblick auf „Cloud-Sourcing und das Strukturieren von Cloud-Initiativen“ ein.

Stan Lepeak, Direktor des KPMG Sourcing Advisor Global Research Teams, überraschen die Ergebnisse nicht:"Die Anwender richten ihren Blick bei Cloud Computing eher auf die angfristigen Perspektiven als die unmittelbare Einsetzbarkeit."
Stan Lepeak, Direktor des KPMG Sourcing Advisor Global Research Teams, überraschen die Ergebnisse nicht:"Die Anwender richten ihren Blick bei Cloud Computing eher auf die angfristigen Perspektiven als die unmittelbare Einsetzbarkeit."
Foto: KPMG/EquaTerra

Ebenfalls schlechte Bewertungen erhielten die Befragten, wenn es um ihre Fähigkeit ging, die Reife von Cloud-Computing-Angeboten und deren Potenzial für die eigene Unternehmens-IT einzuschätzen. Hier vergaben die Berater einen Wert von 2,19, die Provider 2,68. Stan Lepeak, Direktor des KPMG Sourcing Advisor Global Research Teams, ist von den Ergebnissen nicht überrascht: „In den Unternehmen ist bei Cloud Computing der Fokus eher auf die langfristigen Perspektiven ausgerichtet und weniger darauf, die Angebote von Cloud-Providern einer kritischen Prüfung im Hinblick auf kurzfristige Einsetzbarkeit zu unterziehen.“

Zudem sei die Technologie so jung, dass es noch an einer aussagekräftigen Datenbasis für Business-Cases fehle. „Es ist ja nicht so, dass es den Anwendern grundsätzlich an Verständnis von Cloud Computing mangelt. Aber es gibt auch auf Seiten der Anbieter bisher noch nicht allzu viele praktische Beispiele, aus denen sich aussagekräftige Business Cases ableiten ließen.“ Zudem sei der noch junge Markt für Cloud Services äußerst dynamisch. Das hohe Tempo der Veränderung mache es für die Kunden schwer, mit dem Marktgeschehen Schritt zu halten. „Mit Cloud Computing ist es heute so wie in den Anfängen des Internets, als Anwender sich noch schwer damit taten, StrategienStrategien zu entwickeln, um das Potenzial des Internets für ihr Business auszuschöpfen“, sagt Lepeak. Alles zu Strategien auf CIO.de

Zur Startseite