Nach dem Big Bang bei Heidelberger Druckmaschinen

Virtualisierung bringt Vista zum Laufen

Im September 2007 begann dann der weltweite Roll-out für 15.000 Mitarbeiter. Dabei unterbrachen die Techniker die Arbeit der Mitarbeiter maximal 20 Minuten, dann konnten sie weitermachen. Am Platz des Mitarbeiters fand nur noch die Datenübernahme vom Alt- auf das Neusystem statt. "Wenn ich Kollegen aus anderen Firmen von dieser hohen Migrationsrate erzählte, war das für viele ein Schock", berichtet Neff. In Spitzenzeiten wechselte die IT am Tag an großen Standorten wie in Heidelberg täglich mehr als 300 Geräte aus.

Betanken im Staging Center

Jeden Client lieferte der PC-Hersteller mit einem generischen Image, mit Office-Paket und 20 benutzerunabhängigen Kernanwendungen aus. Anschließend kamen die Geräte in Staging Center, wo sie die IT aus einer Software-Library individuell angepasst auf die Bedürfnisse des Anwenders betankte. Staging Center gab es nur in großen Standorten, wo sich die Automatisierung von Abläufen lohnte. An großen Lokationen ab 500 bis 1.000 Systemen führte dies ein Dienstleister durch. Bei kleineren Standorten kamen die Geräte direkt in die Unternehmen, wo dann nach dem gleichen Verfahren benutzerdefinierte Programme aufgespielt wurden.

Anfang Dezember waren 80 Prozent der Systeme ausgewechselt, was zehn Prozent über Plan bedeutete. "Uns kam es auf die Zeit an, denn damit erreicht man sehr schnell die notwendige kritische Menge eines Roll-outs", begründet Neff. Andernfalls arbeiten zu viele Anwender mit alten Rechnern oder stecken in zu langen Migrationsphasen.

Neben dem Roll-out-Prozess mit Staging-Center sehen Neff und Junghans einen entscheidenden Erfolgsfaktor in dem hoch motivierten Team, das den Roll-out gestemmt hat, und den ToolsTools, mit denen sie die verteilten PC-Umgebungen weltweit überwachen. Dadurch weiß die IT, was auf den Rechnern läuft. Zudem aktualisiert sie täglich Virenprogramme, spielt Patches ein und lässt Analyse-Programme laufen. Ein weiterer Erfolgsfaktor bestand in der Roll-out-Datenbank. Damit verfolgte das Projekt-Team in Echtzeit, wo sich gerade welcher Rechner mit welcher Konfiguration und in welchem Status befindet. "Diese Qualität und Ordnung haben wir in den vergangenen vier Jahren global aufgebaut", erläutert Neff. Alles zu Tools auf CIO.de

Erfolg durch eingeschliffene Prozesse

Der schnelle Roll-out setzte auch eingeschliffene Software-Management- und Logistik-Prozesse bei der Hardware-Auslieferung sowie eingespielte Serviceprozesse mit den Dienstleistern voraus. Hier zahlten sich für Heidelberger Druckmaschinen die Standardisierungen bei Hard- und Software sowie in den Prozessen der vergangenen Jahre aus. "Diese Praktiken sind eingefahren und werden immer leistungsstärker", urteilt Neff.

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