Second Life

Virtuelles Wunderland

19.03.2007
Von Anja Tiedge

Auch die Technik bringt so manchen Avatar und mit ihm den Spieler vor dem Rechner zur Verzweiflung. Es kommt vor, dass das Gegenüber plötzlich in nicht enden wollende Zuckungen verfällt oder das Programm vollständig abstürzt. Von Zeit zu Zeit schließt die virtuelle Welt auch ihre Tore. Dann wird das zweite Leben zur besten mitteleuropäischen Zeit für mehrere Stunden dichtgemacht - wegen Umbau geschlossen. "Durch das enorme Wachstum kommt die Technik nicht mit", erklärt auch Second-Life-Experte Weiß.

Hinzu kommen Probleme, die durch Hacker verursacht werden. Second-Life-Prominente wie Anshe Chung haben solche Angriffe schon am eigenen virtuellen Leib zu spüren bekommen: Während einer Pressekonferenz schwebten plötzlich männliche Geschlechtsteile auf sie zu. "Der Angriff diente dazu, Aufmerksamkeit zu erheischen", meint Chung. "Ich hätte den Vorfall lieber ignoriert."

Wer die Online-Landschaft als Geschäftsplattform nutzt, kann derartige Probleme allerdings nicht ignorieren, sondern sollte sich bewusst sein, dass der Weg vom gefeierten Neuankömmling zur Zielscheibe virtueller Angriffe kurz ist. "Hier gibt es Intrigen und andere Dinge, die auch im echten Leben passieren - nur manchmal noch hemmungsloser", warnt Chung. Im Reiz von Second Life lauert offenbar auch seine Gefahr: Die simulierte Welt ist unberechenbar.

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