Deutsche Unternehmen zögern

Vista braucht den Herdenantrieb

Johannes Klostermeier ist freier Journalist aus Berlin. Zu seinen Spezialgebieten zählen unter anderem die Bereiche Public IT, Telekommunikation und Social Media.

Jochen Rapp, Practice Leader Workplace Solutions beim IT-Infrastrukturdienstleister Computacenter und ebenfalls TAP-Teilnehmer, teilt diese Meinung: "Man hat Windows XP immer die Sicherheitslücken vorgeworfen und nach höherer Sicherheit geschrien. Jetzt müssen sich die Firmen an die eigene Nase fassen.“ Sein Urteil: "Vista ist vom Sicherheitskonzept her richtig. Im Zusammenspiel mit Nicht-Microsoft-Anwendungen ist es aber noch verbesserungsfähig.“

Microsoft wirbt: Vista bringe den Unternehmen große Vorteile in Sachen Sicherheit, Mobilität, Produktivität und bei der Serien-Installation. Durch die automatisierte Installation, das Single Image Deployment, vereinfache sich das Roll-Out in großen Unternehmen. Die Mehrsprachigkeit, die Vista mitbringe, sei für multinationale Unternehmen sehr interessant. Und als erstes System beruhe Vista auf Trustworthy Computing. Braun: "Es gibt eine Vielzahl von Neuerungen - insgesamt 250.“

"No Rush, no Need"

"Doch für die meisten Anwender heißt es in Bezug auf Vista trotzdem: No Rush, no Need“, sagt Annette Jump, Research Director bei Gartner. Frage man CIOs in Westeuropa, ob und wann sie umstellen wollen, entschieden sich sehr viele für die Antwortmöglichkeit "Don‘t know.“ Selbst Wolfgang Berchem, Leiter Information Systems der Schüco International und Sprecher des Microsoft Business User Forums, urteilt: "Die Mehrheit der CIOs hat zurzeit andere Probleme.“

"Bei XP-Großkunden ist das Echo verhalten“, bestätigt Rapp. Diejenigen, die erst im letzten Jahr fertig geworden sind, fühlen sich im Moment sehr entspannt.“ XP-Kunden müssten sich auch nicht beeilen, sollten aber ihre eigenen Anforderungen etwa im Bereich Mobilität überdenken. "Viele Großunternehmen haben ja Windows XP, das 18 Monate später als Windows 2000 kam, einfach übersprungen. Ihnen empfehlen wir, jetzt mit der Planung zu beginnen. Denn das Produkt und alle Begleitwerkzeuge sind dafür reif genug“, sagt Rapp.

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