Analyse-Tools als Steuerungshilfe

Vom Dampfer zum Motorboot

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.
Wie sich mit Hilfe von Financial Performance Management globale Fertigungsketten vorausschauend steuern lassen, zeigt das Beispiel Pfizer. Der Pharmakonzern weiß dank analytischer Software-Tools, wo Ausgaben gesenkt werden müssen und wo erhöhte Produktionskapazitäten dringend erforderlich sind.

Wie entscheidend Reaktionsgeschwindigkeit in der Pharmaindustrie sein kann, zeigt das aktuelle Beispiel der Schweinegrippeimpfung. Während sich das H1N1-Virus immer stärker ausbreitete, mehrten sich in den vergangenen Wochen die Klagen über eine Knappheit des Impfstoffs "Pandemrix". Der Hersteller GlaxoSmithKline (GSK) benötigte offenkundig mehr Anlaufzeit als von der Öffentlichkeit erwartet, um die ersten von insgesamt 50 Millionen Impfdosen in die Bundesländer liefern zu können. GSK beruhigt mit dem Versprechen, die geforderten Mengen mit schrittweise erhöhter Produktionskapazität wie vereinbart zur Verfügung stellen zu können. Dieses Beispiel zeigt, dass in der Branche schnelles und effizientes Supply Chain Management zwingend erforderlich für den Geschäftserfolg ist. GSK-Konkurrent Pfizer hat auf diese Herausforderung schon vor einiger Zeit mit Hilfe von Financial Performance ManagementPerformance Management aus dem Hause OracleOracle reagiert. Alles zu Oracle auf CIO.de Alles zu Performance Management auf CIO.de

"Die implementierten Systeme helfen uns, weniger wie ein Dampfer und mehr wie ein Motorboot zu sein", sagt Frank Orlowski, Direktor und Teamleiter im Bereich FinanzenFinanzen bei Pfizer. Er hat dabei jene Wendigkeit im Sinn, ohne die weltweit agierende Pharmafirmen heute nicht mehr bestehen können. Der schlimmste denkbare Fall sei ein möglicher Großauftrag, den man aufgrund von Lieferengpässen nicht erfüllen könne, so Orlowski. Der Spagat besteht darin, gleichzeitig Kosten zu senken und für expansive Investitionen in Wachstumsfeldern gewappnet zu sein. Pfizer versucht dem mit vorausschauender Analyse von Finanz- und Kostendaten beizukommen. "Pfizer vollzog einen Policy-Wandel, in dem die Business Units zu mehr Verantwortung für Herstellungskosten und ihre Performance gezwungen werden", analysiert Stephen Slade, Senior Director bei Oracle, in einem aktuellen Beitrag für www.industryweek.com. Top-Firmen der Branche Finanzen

Einheitliche Plattform über alte Silostruktur

Zentraler Ausgangspunkt war bei Pfizer die Entwicklung einer einheitlichen Plattform für alle fürs Finanz-Management relevanten Daten. Diese waren früher siloartig in den verschiedenen Abteilungen wie Forschung und Entwicklung, Fertigung oder Tiermedizin verstreut, wie Orlowski berichtet. Viele der alten Budgetierungs- und Forecasting-Systeme existieren zwar weiterhin. Aber das Unternehmen begann - zunächst in Großbritannien, später weltweit - auf Basis von Oracles Hyperion Financial Performance Management, sich einen integrierten Überblick über die einzelnen Felder zu verschaffen.

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