Audi spart und baut um

Von der klassischen IT verabschieden

22.08.2005
Von Ingo Butters

Manfred Jung: In das Thema Kommunikation investieren wir noch jetzt sehr viel Energie. Das haben wir zugegebenermaßen anfangs etwas unterschätzt. Schließlich werden ganz neue Modelle der Zusammenarbeit in der Markengruppe und im Konzern etabliert, die erhöhte Abstimmung erforderlich machen. Das ist ein fortlaufender Prozess, deshalb dürfen wir hier nicht nachlassen.

CIO: Wie sieht für Sie eigentlich die Abstimmung mit Wolfsburg in der Praxis aus? Herr Jung - Sie sind ja nicht nur Leiter IT-Services bei Audi, sondern auch für den gesamten VW-Konzern.

Jung: Neben meiner operativen Verantwortung in der Markengruppe Audi habe ich auch die strategische Verantwortung für die IT-Services innerhalb des VW-Konzerns und berichte hier fachlich an Klaus-Hardy Mühleck. Deshalb muss ich an allen Standorten präsent sein. Das bedeutet, dass ich zwei Tage pro Woche in Wolfsburg und zwei Tage in Ingolstadt bin. In beiden Standorten haben wir zusätzlich die Funktion eines Sprechers etabliert, der für das Tagesgeschäft verantwortlich ist.

CIO: Neben der Reorganisation ist das zweite große Thema For Motion, das VW-weite Maßnahmenprogramm zur Steigerung der Effizienz. Dabei sind Sie bei Audi mit einem IT-Budget von 0,8 Prozent des Umsatzes doch ohnehin schon sehr genügsam.



Jung: Das stimmt. Aber Sie dürfen nicht vergessen, dass im IT-Service-Bereich durch den steigenden Bedarf an Endgeräten, Speicherplatz und die Zunahme im Serverbereich die Kosten um jährlich rund 20 Prozent steigen würden - wenn wir dem nicht entgegen wirken. Durch die eingeleiteten Maßnahmen sehen wir hier auch für die nächsten Jahre weiteres Potenzial, wie globale Synergien und Einsparmöglichkeiten genutzt werden können.

Straub: Wir werden ganz sicher kein steigendes IT-Budget bekommen. Deshalb müssen wir beispielsweise auf der IT-Service-Seite durch Harmonisierung und StandardisierungStandardisierung Produktivität und Ressourcen frei machen, die wir dann in Innovationen stecken können. Wir müssen uns auf die zentralen Technologien konzentrieren und diese dann vorantreiben.

CIO: Was haben Sie unternommen?

Jung: Wir haben hier bei Audi schon im vergangenen Jahr das Programm Plan IT aufgelegt: Ein 15-Punkte Programm für die gesamte Audi-Markengruppe, durch das bis Ende 2005 14 Millionen Euro im IT-Service Bereich eingespart werden. Auf der Agenda stehen dabei Themen wie die Rechenzentren-, Telekommunikations- und Mainframe-Konsolidierung, Storage-on-Demand und Print-Output-Management.

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