Audi spart und baut um

Von der klassischen IT verabschieden

22.08.2005
Von Ingo Butters

CIO: Wie gehen Sie bei der Umsetzung vor?

Straub: Wir führen für den gesamten Bereich IT-Services eine Kompetenzfeld-Analyse durch. Wir schauen uns jeden IT-Service genau an, führen Benchmarkings durch und gleichen ihn mit unserer Business-Strategie ab.

Jung: Jeder IT-Service muss sich heute und in Zukunft gegenüber dem externen Markt messen lassen. Wo wir die Kostenführerschaft intern nicht übernehmen können, konzentrieren wir uns auf die Governance. Die eigentlichen Services werden dann von externen Dienstleistern erbracht. Im Telekommunikationsbereich setzen wir das gerade um: Künftig wird der komplette Telekommunikationsservice für die Standorte Ingolstadt, Neckarsulm und Györ in Ungarn von Siemens erbracht. Die Planung und Steuerung verbleiben bei der Audi IT.

CIO: Wo setzen Sie noch an?

Straub: Wir arbeiten auch daran, die Zahl der Applikationen und Lieferanten bei Audi in den nächsten zwei Jahren signifikant zu reduzieren. Wir wollen hier weg von best of breed-Ansätzen. Beispiel Exchange 2003: Im Rahmen eines Rollout werden wir hier bei Audi die gesamte Landschaft harmonisieren. Es wird einheitliche Active Directory- und Filestrukturen geben. Im Applikationsbereich arbeiten wir weiter an einer konsequenten Ausrichtung hin zu SAPSAP.

Jung: Im SAP–Bereich werden wir zunächst die Hardware und danach die Services standardisieren und konsolidieren. Zurzeit verlagern wir alle SAP-Systeme nach Ingolstadt. Die eigentliche SAP-Basis-Betreuung für die Markengruppe AUDI werden wir aber nach Ungarn verlagern und von dort aus als Shared Service betreiben. Ende des Jahres soll das Projekt abgeschlossen sein.

CIO: Wie sieht es mit Synergiepotenzialen zwischen Ingolstadt und Wolfsburg aus?

Jung: Das ist ein ganz wichtiges Thema. Wir setzen auf intensive Zusammenarbeit zwischen den Standorten und haben Competence Center gebildet, um Doppelarbeit im Konzern weitestgehend zu vermeiden. Zurzeit arbeiten wir etwa mit VW an der Definition eines Global Clients, also der Standardisierung der Desktops und Notebooks. Da liegen wir momentan noch weit auseinander. Wir arbeiten uns Stufe für Stufe hoch und bauen einen gemeinsamen Service auf. Wie kann ein gemeinsames Office-Paket aussehen? Wie erreichen wir ein gemeinsames Lizenz-Management? Erst einmal testen wir das zwischen Audi und VW aus. Wenn das Modell belastbar ist, weiten wir es auf andere Standorte und Marken aus.

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