Nicht abschalten können

Warum Angestellte im Urlaub arbeiten

Dr. Andreas Schaffry ist freiberuflicher IT-Fachjournalist und von 2006 bis 2015 für die CIO.de-Redaktion tätig. Die inhaltlichen Schwerpunkte seiner Berichterstattung liegen in den Bereichen ERP, Business Intelligence, CRM und SCM mit Schwerpunkt auf SAP und in der Darstellung aktueller IT-Trends wie SaaS, Cloud Computing oder Enterprise Mobility. Er schreibt insbesondere über die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen IT und Business und die damit verbundenen Transformationsprozesse in Unternehmen.

Von diesen arbeiten fast 72 Prozent heute im Urlaub gleich viel oder mehr als früher. Nur 27 Prozent arbeiten aktuell weniger in ihrer freien Zeit als vorher.

Urlaubsarbeiter im Job überlastet

Die Studie ging auch der Frage nach, warum Berufstätige im Urlaub arbeiten. 46 Prozent gaben an, dass sie sich auch in der Freizeit verantwortlich fühlen. Ein Drittel ist so überlastet, dass sonst zu viel Arbeit liegen bleibt. 29 Prozent teilten mit, dass sie sich endlich um Dinge kümmern können, zu denen sie im Arbeitsalltag nicht kommen.

Berufstätige arbeiten aus den verschiedensten Gründen im Urlaub. Die meisten fühlen sich auch in der Freizeit ihrem Job verpflichtet. Vielen macht Arbeiten im Urlaub schlicht "Spaß".
Berufstätige arbeiten aus den verschiedensten Gründen im Urlaub. Die meisten fühlen sich auch in der Freizeit ihrem Job verpflichtet. Vielen macht Arbeiten im Urlaub schlicht "Spaß".
Foto: lastminute.de

Immerhin 28 Prozent arbeiten im Urlaub, weil es ihnen "einfach Spaß" macht. 15 Prozent gaben zu, nicht loslassen zu können. Fünf Prozent opfern ihre freie Zeit für den Job, weil ihr Vorgesetzter es so will. Und zwei Prozent arbeiten, weil sie sonst zu viel Zeit mit der Familie oder dem Partner verbringen müssen.

Bei den Urlaubsarbeitern gibt es auch geschlechterspezifische Unterschiede. Während von den berufstätigen Männern 61 Prozent in Urlaub und Freizeit arbeiten, sind es bei den Frauen nur 54 Prozent. Auch das Alter spielt eine Rolle: Unter den Jüngeren arbeiten sehr viele in ihrer freien Zeit. Mit steigendem Alter legt sich dies jedoch.

Gutverdiener arbeiten in der Freizeit mehr

Darüber hinaus untersuchte die Studie, ob mit der Höhe des Einkommens auch die Bereitschaft steigt, im Urlaub zu arbeiten. Bei den Berufstätigen mit einem Haushaltsnettoeinkommen von 4.000 Euro und mehr, liegt der Anteil der Urlaubsarbeiter bei 72 Prozent. Die Studienautoren wundern sich auch darüber, dass deutsche Berufstätige, die im Urlaub arbeiten, im Schnitt pro Jahr 2.612 Euro für Urlaub und Reisen ausgeben, während Nicht-Urlaubs-Arbeiter durchschnittlich nur 2.333 Euro dafür hinblättern.

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