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Gartner, IDC, Experton & Co.

Warum Big Data nur langsam zündet

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.

Freeform Dynamics macht zwei weitere Bremsklötze aus. Zum einen sei die Herausforderung enorm, bestehende BI-Systeme und neue Big-Data-Tools zu integrieren. Dies sei aber eine Voraussetzung dafür, einen echten Mehrwert zu erreichen. Zudem fehle es an den benötigten Datenanalysten. „Es ist unschwer festzustellen, dass es heute eine erkennbare Knappheit an Leuten gibt, die gute Resultate aus den Datensammlungen generieren können und verstehen, was die Zahlen für das Business bedeuten“, so Analyst Lock.

2020 ist Big Data Standard

Alles in allem verschwimmen die Grenzen zwischen dem Hype um Big Data und der Weiterentwicklung klassischer BI- und Analytics-Ansätze. Laut Experton-Studie wenden sich 55 Prozent der im Bereich Big Data aktiven Firmen an etablierte BI-Anbieter, aber nur 22 Prozent an neue und innovative Big-Data-Anbieter. Dazwischen rangieren noch Komplettlösungsanbieter, IT-Berater und Systemintegratoren sowie Datenbank-Anbieter.

Quo vadis, Big Data? „Big Data zählt wie Cloud ComputingCloud Computing, Mobility und Social MediaSocial Media zu den universellen Fragestellungen, die die IT-Entwicklung derzeit prägen und in den nächsten Jahren bestimmen werden“, stellt IDC fest. Viele Firmen stünden noch am Anfang. „Die Schwierigkeit dürfte vielfach darin bestehen, einen ersten Schritt zu gehen und zugleich strategischen Überlegungen zu folgen“, so IDC weiter. Nur ein langfristiger und ganzheitlicher Ansatz führe zum Erfolg: „Daten werden mehr und mehr zum Produktionsfaktor, darüber besteht kein Zweifel.“ Alles zu Cloud Computing auf CIO.de Alles zu Social Media auf CIO.de

Diese Einschätzung widerspricht der Vorstellung von einer Hype-Technologie, die rasant alles überrollt. Big Data als Problem und Feld vielfältiger Lösungsansätze hingegen wird die Anwender noch viele Jahre beschäftigen. Gartner zeichnet ein dazu passendes Szenario. Ab Ende 2015 begännen führende Unternehmen damit, ihre Big Data-Erfahrungen in Architekturen und Praktiken einzubetten. „Bis 2020 werden Big-Data-Features und -Funktionalitäten kein Differenzierungsmerkmal mehr sein“, so Analyst Beyer. Das, was heute unter diesem Etikett vermarktet wird, werde dann als technologische Selbstverständlichkeit von den Anwendern erwartet werden.

Weitere Information sind in folgenden Studien zu finden: „Big Data in Deutschland 2012“ von IDC, „Big Data“ von Experton, „Big Data Drives Rapid Changes in Infrastructure and $232 Billion in IT Spending Through 2016“ von Gartner, „The Big Data Revolution“ von Freeform Dynamics.

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