Strategien


Social-Media-Markt

Warum Google jetzt Twitter kaufen sollte

05.08.2015


Matt Kapko schreibt über Social Media für CIO.com.

Twitter hat es auch verfehlt, seine Strategie für andere Produkte wie Vine oder Periscope klar zu kommunizieren. Es sei der Eindruck entstanden, als bastle Twitter an verschiedenen unverbundenen Technik-Silos, so Liousas. "Sie müssen sich dringend darüber klar werden, was in ihrem Haus geschieht und welchen Nutzen diese Produkte haben könnten, bevor sie damit an die Öffentlichkeit gehen", so die Analystin. "Und ihre bestehenden Kunden müssen das als erstes erfahren."

Sind die Stars bereit sich zu arrangieren?

Bei all diesen Unruhen auf Führungsebene ist weiterhin völlig unklar, wer Twitter in einigen Monaten führen wird - oder ob es überhaupt noch eine Führung geben wird. Währenddessen rudert Google wie wild bei Google+ zurück. Schließlich haben die Aussagen von Dorsey und Noto neue Wege eröffnet.

Google hat einige Apps in den Markt eingeführt, die von jeweils mehreren Millionen Anwendern genutzt werden, im Social-Media-Markt konnte man aber nie vergleichbare Erfolge erzielen. Nun distanziert sich Google schon so weit von Google+, dass man sich als Beobachter die Frage stellen darf, ob Social MediaSocial Media für Google noch dieselbe wichtige Rolle spielt wie vor einigen Jahren zum Launch von Google+. Alles zu Social Media auf CIO.de

In einem Blog mit dem Titel "Everything in its right place" stellte Googles Vice President Bradley Horowitz die Zukunft der Plattform in Frage, für die er erst selbst kürzlich die Verantwortung übernommen hat. Aber ein geschultes Auge hatte das schon lange kommen sehen. Mittlerweile bezeichnet das Unternehmen Google+ als "interessantes Internet-basiertes Experiment". Die besten Funktionen sollen herausgezogen und als eigenständige App angeboten werden.

Photos wandern beispielsweise in eine neue Google Photo App. Und die Ortungsfunktion wandert in Hangouts. Am deutlichsten wird der Abschied aber an der Tatsache, dass das Google+-Logo nun nicht mehr in Verbindung mit den anderen Produkten des Unternehmen genannt werden muss wie bisher. Youtube wird den Vorreiter machen, danach wird das Logo nach und nach von allen anderen Seiten verschwinden, so Horowitz.

Wenn also Google+ nicht die kommende große Social-Media-Plattform mit einer Milliarde Nutzer sein wird, vielleicht guckt die Konzernspitze dann mit veränderten Augen auf Twitter - und versucht mal etwas Mutiges. Denn kann eine der beiden Plattformen alleine mehr als eine Milliarde Nutzer anziehen? Und wie lange wird es dauern, bis Konkurrenten wie Snapchat die Situation ausnutzen?

Google hat zum Ende des vergangenen Quartals Barreserven in Höhe von 69,7 Milliarden Dollar ausgewiesen. Das ist deutlich mehr, als Twitter gerade wert ist, nämlich 20,46 Milliarden Dollar. Nichtsdestotrotz wäre das die für Google größte Übernahme bislang - und CEO Larry Page müsste sich und sein Team erst selbst davon überzeugen, dass Twitter den "Zahnbürsten-Test" besteht. Eine Zahnbürste benutzt man in der Regel zwei bis dreimal am Tag.

Wie auch immer: Die Chancen auf ein Verschmelzen der beiden Unternehmen war nie größer. Die Gerüchte darum schwirren schon lange genug durch den sozialen Raum.

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