Analysten-Kolumne

Warum Schnelligkeit über den Erfolg von Fujitsu entscheidet

Thomas Meyer ist General Manager und Group Vice President bei IDC Europe.
Timing und Exekution entscheiden. Schon bald wird sich zeigen, ob Fujitsu erfolgreich seinen neuen Weg gehen wird: nicht nur Produktlinien integrieren, sondern eine ganz neue Art von Geschäft aufzubauen. Wie sich Fujitsu aufstellen will und wie sich das auf die deutsche Einheit auswirkt.

Im November 2008 haben Fujitsu und Siemens das Ende ihrer zehnjährigen Partnerschaft in Form einer jeweils 50-prozentigen Beteiligung an Fujitsu Siemens Computers zum 31. März 2009 angekündigt. Fujitsu hat den Siemens-Anteil für etwa 450 Millionen Euro übernommen. Fujitsu Siemens Computers wird voll in die Fujitsu Gruppe integriert und unter dem Namen Fujitsu weiter am Markt tätig sein.

Fujitsu Siemens Computers wird damit Fujitsu Technology Solutions (FTS). So heißt in Zukunft der weltweite Technologie-Geschäftsbereich bei Fujitsu. Im Zuge dieser Integration kann Fujitsu Siemens Computers noch stärker von der sehr guten finanziellen Ausstattung von Fujitsu und den stärkeren Verbindungen zwischen den europäischen und japanischen Entwicklungsaktivitäten des Konzerns profitieren. Fujitsu erhält im Gegenzug besseren Zugang zu außerjapanischen Märkten und kommt damit seinem Ziel einen sehr großen Schritt näher: Sich als echter global agierender IT-Anbieter mit Produkt- und Service-Angeboten etablieren.

Bei dieser Gelegenheit will die Fujitsu Gruppe nicht nur weltweit die regionale Integration in die Wege leiten, sondern weitergehend auch die Organisation im Hinblick auf die Produktbereiche verbessern.

Als wesentliche Punkte listet Fujitsu auf:

  • Es sollen neun Vertriebs- und Service-Regionen entstehen: Japan, Nord-/Südamerika, U.K. und Irland, Skandinavien, Kontinentaleuropa (inkl. Afrika und Indien), Australien und Neuseeland, ASEAN, Südchina (inkl. Hongkong) und Nordchina.

  • Alle Produktbereiche werden auch weiterhin im Markt angeboten, u.a. Desktops/Notebooks (Privat- und Geschäftskunden), Mainframes, SPARC, x86, Software und Services.

  • Deutschland (x86 und Storage) und Japan (Client, Enterprise Server und Software) tragen jeweils die globale Produktverantwortung.

  • Es wird eine einheitliche Purchasing-Center-Struktur mit regionalen Niederlassungen aufgebaut.

  • Die weltweite Lieferkette wird optimiert. Die Produktion erfolgt hauptsächlich in Deutschland und Japan.

  • Die x86 Produktion wird in Augsburg und Fukushima(Japan) konsolidiert.

  • Software/Middleware wird global angegangen, in einem ersten Schritt stehen die ServerView Monitoring-Module auf dem Plan.

  • Die Partner- und Kanalbeziehungen (SELECT Program) werden auf globaler Basis ausgebaut und optimiert.

  • Durch einen strategischen Vertriebsansatz soll die Vertriebseffizienz gemeinsam mit den Vertriebspartnern erhöht werden.

  • Der Fokus liegt auf dem Lösungsverkauf: Es sollen keine Einzelprodukte, sondern ganze Lösungspakete inklusive Services verkauft werden.

Zur Startseite