Trendthema Sprachsteuerung

Warum Siri und Co. die Zukunft gehört

21.06.2013
Von Tobias Wendehost

Da das gesamte Umfeld in diesen Räumen steril sein muss, benötigt man einen "Springer", wenn das Ärzteteam Informationen von der PC-Workstation im OP braucht. Bei der Erprobung geht es derzeit um die Sprachsteuerung von KI-(Krankenhausinformations-) und PAC-(Picture-Archiving-and-Communication-) Systemen. Benötigt ein Krankenhausangesteller die Daten eines Patienten, muss er bisher am Rechner des Krankenhauses nach den Informationen suchen. Allerdings gibt es nicht nur im Operationssaal Situationen, in denen das Personal mit beiden Händen beschäftigt ist. Eine Alternative wäre dann die sprachliche Interaktion mit dem KI-System.

Kooperation mit Nuance

Die Projekte befinden sich noch in der Testphase. Da sie unter das Medizinproduktegesetz fallen, ist die Zulassung langwierig und kompliziert. "Erste Untersuchungen mit Ärzten zeigen aber, dass sich die Lösungen produktiv einsetzen lassen", so Semvox-Geschäftsführer Pfleger. Neben speziellen Lösungen für den Operationssaal existieren Komplettlösungen, die Pflege- und Medizinfunktionen sowie Kommunikations- und Unterhaltungsgeräte mit einer einheitlichen Infrastruktur bieten.

Gleichzeitig gibt es ausgereifte Anwendungen, die sich in erster Linie auf das Diktieren von Patientendaten konzentrieren. Seit April kooperiert etwa der Softwareanbieter IFMS (Institut für medizinische Software) mit Nuance. IFMS hat sich mit der Anwendung "Pathopro" auf die medizinische Pathologie spezialisiert. Nun hat das Saarbrücker Unternehmen das Programm "360 SpeechMagic SDK" von Nuance in seine Software integriert, so dass Pathologen ihre Berichte direkt im Programm diktieren können. Nuance arbeitet darüber hinaus mit dem Hersteller Xonion zusammen, der "patients2go", eine App für Apple-Devices, anbietet. Auch hier geht es um die Erfassung von Patientenakten mit Hilfe von Sprache. (CW)

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