IT-Chefs arbeiten lieber weiter mit XP

Warum Windows Vista bei CIOs durchfällt

25.11.2008
Von Nicolas Zeitler

Auch Steve Berg, IT-Vice President beim Elektroschocker-Hersteller Taser International, führt die öffentliche Wahrnehmung von Vista ins Feld: Vor deren Hintergrund wolle er sich nicht mit dem möglichen Risiken auseinandersetzen, die ein Umstieg mit sich brächte. "Wir haben mit Microsoft eine Vereinbarung, dass uns das Upgrade nicht einmal etwas kosten würde", erklärt Berg. "Aber ich hätte dabei Bauchschmerzen und müsste mit nichts als Beschwerden von meinen Anwendern rechnen", meint er.

Instabil und nicht nutzerfreundlich

Sorge vor mangelnder Akzeptanz bei den Nutzern ist auch für John Halamka, den CIO der Harvard Medical School, ein Grund, Ärzte und Pflegepersonal vor dem Umstieg zu verschonen. "Einfachheit, Nutzerfreundlichkeit und Leistung sind für uns am wichtigsten. XP erfüllt diese Anforderungen besser als Vista", sagt der IT-Manager. Auch die im Zuge der Vista-Kritik häufig angeführten hohen Hardware-Anforderungen sind für ihn entscheidend: "Vista erfordert mehr moderne Hardware, als wir derzeit haben."

Steve Berg indes war der Migration auf Vista anfangs gar nicht gänzlich abgeneigt. Nach einigen Installationen bei Taser International zeigte sich aber, dass es Stabilitäts-Probleme gab und Anwendungen viel langsamer arbeiteten als unter XP. Für Berg steht nun fest, dass er bei dieser Version bleiben will, bis Windows 7 erhältlich ist.

Schulungen zahlen sich nicht aus

Auch zu hohe Kosten sind ein nicht selten geäußerter Grund, auf Vista zu verzichten. CIOs fragen sich, ob sich die Investitionen in neue Hardware und das Training von Mitarbeitern wohl lohnen würden. Aron Smetana jedenfalls meint, dass die neuen Funktionen von Vista die Kosten eines Upgrades nicht rechtfertigen.

Ähnlich äußert sich Gasper Genovese, CIO beim Beratungshaus Republic Media in Phoenix. Die Kosten für Schulungen und Unterbrechungen durch den Umstieg würden sich nicht auszahlen. "In der derzeitigen Wirtschaftslage müssen wir uns auf Vorhaben konzentrieren, die uns voranbringen, und nicht dieselben Dinge wie bisher auf andere Art und Weise tun."

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