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Was Bewerber fordern und Firmen bieten

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.
Deutsche Besonderheiten: Die Übersicht zeigt nach Ländern geordnet, was Bewerber so alles fordern.
Deutsche Besonderheiten: Die Übersicht zeigt nach Ländern geordnet, was Bewerber so alles fordern.
Foto: SuccessFactors

Noch ausgeprägter als bei der Personalsuche ist die Aversion gegen Social Media bei den Personalmanagern bei der Kommunikation mit Bewerbern im Rekrutierungsprozess. 61 Prozent kommunizieren über keinen dieser Kanäle. Jeweils 17 Prozent tun es via LinkedIn und Facebook, zwölf Prozent schicken SMS. Twitter und Video-Gespräche etwa über Skype werden von zehn Prozent genutzt, nur fünf Prozent kommunizieren über Xing. In Deutschland ist auffällig, dass Xing deutlich populärer als anderswo ist und von 18 Prozent als Kommunikationskanal genutzt wird – das ist der internationale Höchstwert.

Social Media ist Generationenfrage

Auffällig ist, dass die Social-Media-Nutzung der HR-Manager offenbar von deren Alter abhängt. Wenig überraschend gilt: je jünger, umso wahrscheinlicher. Beispielsweise setzen 63 Prozent der „Millenials“ unter 33 Jahren bei der Personalsuche auf Social Media, aber nur 53 Prozent der Vertreter der „Generation X“ und 39 Prozent der „Baby Boomer“ über 50 Jahre. Zudem sind die Personalabteilungen großer Firmen wesentlich aktiver als jene in kleinen und mittelständischen Unternehmen.

Hauptthema der Studie sind Forderungen von Bewerbern und Mitarbeitern, die über Angebote respektive Status Quo hinausgehen. 87 Prozent der Befragten haben es schon erlebt, dass Job-Kandidaten Dinge verlangen, die über die eigene Offerte hinausgingen. Jeweils fast 60 Prozent berichten, dass eine höhere Entlohnung und flexible Arbeitszeiten nachgefragt worden seien. Zwei Fünftel erlebten schon, dass Bewerber nach besserer Schulung fragten. Forderungen nach einem höheren Jobtitel oder einer Sonderzahlung zur Vertragsunterschrift werden hingegen nur in jedem fünften Unternehmen laut.

Von diesem Gesamtbefund für die USA, Australien, Frankreich, Großbritannien, die Niederlande und Deutschland weichen die Ergebnisse allein aus der Bundesrepublik zum Teil auffällig ab. Es gibt zwei Spitzenwerte: Nirgendwo sind eine bessere Bezahlung und flexible Arbeitsorte den Bewerbern wichtiger als hierzulande. Dafür fragten nur in 46 Prozent der Firmen Kandidaten schon nach flexiblen Arbeitszeiten – das ist der geringste Wert im internationalen Vergleich.

Erwartungsgemäß geben die Firmen den Forderungen der Bewerber vor allem dann nach, wenn es nicht um Kohle geht. 71 Prozent gewähren zusätzliche Schulungen, 63 Prozent flexible Arbeitszeiten, 55 Prozent flexible Arbeitsorte, womit vor allem Heimarbeit gemeint ist. Nur gut zwei Fünftel gewähren demgegenüber schon einmal einen Aufschlag beim GehaltGehalt oder ein Handgeld zum Jobantritt. Alles zu Gehalt auf CIO.de

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