Management

Was Chefs von Grenzgängern lernen können

24.01.2013
Von Miguel Zamorano

Das große Ziel - den Südpol - hatte Shackleton nicht mehr erreicht. Die Nimrod-Expedition scheiterte. "Shackleton als Weltmarktführer in Sachen Polarforschung bewertete das Überleben seiner Männer höher als den totalen Triumph", schreibt Peter Baumgartner in seinem Buch "Geniale Grenzgänge. Limits in der Wirtschaft und am Ende der Welt". "In vier Expeditionen verlor er kein einziges Mannschaftsmitglied", erzählt Baumgartner.

Nach Meinung des Autors und Wirtschaftsingenieurs Baumgartner taugt das Beispiel Shackletons als Vorbild für heutige Manager.

"Shackleton hat vorgemacht, was man alles unter extremen Bedingungen erreichen kann, ohne dem Extrem der Maßlosigkeit zu verfallen", sagt Baumgartner. Dabei ist nicht das Limit zu erreichen ausschlaggebend, sondern: heil zurückzukommen. "Grenzen erkennen und dabei doch nicht zu überschreiten, dass ist der Schlüssel eines nachhaltigen Wirtschaftens", so Baumgartner. Schließlich spiele der Industrielle unter Umständen mit der Zerstörung von Menschenleben und Umwelt, der Sportler zur Überwindung selbstgesetzter Leistungsgrenzen mit Drogen und der Grenzgänger bei Abenteuern und Expeditionen mit dem Tod. Dieses Risiko zu erkennen und ihm trotzdem nicht zu verfallen, das sei elementar.

Shackleton zeichnete sich durch die Fähigkeit aus, zu erkennen, wann es genug war mit dem Streben nach Größe. "Der britische Abenteurer wusste vom richtigen Maße bei knappen Ressourcen, knappem Kapital und knappem Personal", resümiert Baumgartner.

Auch ein Manager muss mit Ungewissheiten hantieren

Der Manager von heute sieht sich mit ähnlichen Voraussetzungen konfrontiert. Doch wer einfühlsam ist und auf das richtige Maß achtet, so Baumgartner, der schafft es, in seinen Leuten Begeisterung zu wecken. Das Beste, was man erreichen kann. Shackleton war darin ein Meister: Auf 27 Expeditionsstellen bewarben sich über 5000 Personen.

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