CIO des Jahres


10 Jahre "CIO des Jahres"

Was einen guten CIO auszeichnet

13.11.2012
Karen Funk ist Senior Editor beim CIO-Magazin und der COMPUTERWOCHE (von Foundry/IDG). Ihre inhaltlichen Schwerpunkte sind IT-Karriere und -Arbeitsmarkt, Führung, digitale Transformation, Diversity und Sustainability. Als Senior Editorial Project Manager leitet sie zudem seit 2007 den renommierten IT-Wettbewerb CIO des Jahres. Funk setzt sich seit vielen Jahren für mehr Frauen in der IT ein. Zusammen mit einer Kollegin hat sie eine COMPUTERWOCHE-Sonderedition zu Frauen in der IT aus der Taufe gehoben, die 2022 zum 6. Mal und mit dem erweiterten Fokus Diversity erschienen ist.

Was ein CIO können muss (Teil 4)

"Klettern"

Jürgen Kunz ist Geschäftsführer von Oracle Deutschland.
Jürgen Kunz ist Geschäftsführer von Oracle Deutschland.

Jürgen Kunz ist Geschäftsführer von OracleOracle Deutschland und Sponsor des CIOs des Jahres in der Kategorie Mittelstand. Er hält Klettern für den besten Sport, um sich für den CIO-Job fit zu machen, genau genommen: Free Climbing. Alles zu Oracle auf CIO.de

CIO: Sie klettern seit mehr als 30 Jahren. Und dann auch noch in der verschärften Variante des Free Climbings, also ohne technische Hilfsmittel beim Vorstieg. Warum tun Sie sich das an?

Kunz: Free Climber benötigen eine Menge von Attributen, die man im Management auch gut gebrauchen kann. Sie müssen diszipliniert sein. Sie müssen trainieren, damit sie sich überhaupt eine größere Aufgabe zutrauen können. Sie müssen aber auch teamfähig sein. Man macht’s ja nicht alleine.

Das sind lauter Fähigkeiten, die Sie beim Fußball auch lernen.

Beim Klettern kommt aber noch hinzu, dass Sie den Mut entwickeln, ein kalkulierbares Risiko einzugehen. Und dazu die richtige Selbsteinschätzung. Es ist das Schlimmste beim Bergsteigen und beim Klettern, wenn man sich überschätzt. Sie gefährden dann ja nicht nur Ihr eigenes Leben, sondern auch das des Seilpartners.

Wenn CIOs im Job sagen müssen: Das ist zu gefährlich, das machen wir so nicht - können sie in der Kletterwand lernen, wie man das am besten macht?

Wenn man überzogene Risiken eingeht, ist das beim Klettern genauso tödlich wie im Job. Aber man muss Risiken eingehen, selbstverständlich. Ansonsten kommt man keinen Schritt weiter. Ich würde sagen: Es hilft in solchen Situationen, wenn man authentisch bleibt.

Wie bleibt man authentisch?

Sich selbst in jeder Situation wieder auf den Prüfstand zu stellen ist wichtig. Vielleicht muss man dann sagen: Wir müssen noch trainieren. Vielleicht muss man auch sagen: Wir brechen jetzt ab. Es gilt, das möglichst frühzeitig zu erkennen. Das ist ja bei Projekten im Unternehmen nichts anderes. Es wird immer dann problematisch, wenn man glaubt, das kriegt man schon irgendwie noch hin.

Also haben CIOs nicht wirklich die Möglichkeit, sich ins Seil fallen zu lassen ...

Nicht wirklich. CIOs sind am scharfen Ende des Seils.*

*Zur Erklärung: Wer in einer Seilschaft vorklettert, also am "scharfen Ende des Seils" ist, stürzt bei einem Fehltritt bis zum zuletzt gesetzten Sicherungshaken ab. Das kann ein mehrere Meter tiefer, schmerzhafter Fall sein. Wenn Sie CIO sind und mehr über Klettern erfahren möchten, melden Sie sich für die CIO-Bergsteigergruppe an, die am 13. und 14. Juni 2013 das nächste Mal aufsteigt. Kontakt: Horst.Ellermann@cio.de

Zur Startseite