Unverblümt

Was Ihnen eine Fehlermeldung wirklich sagen will

02.09.2010
Von Mark Sullivan

Computer am Telefon

Manche Computer-Gesprächspartner sind zum Einschlafen.
Manche Computer-Gesprächspartner sind zum Einschlafen.

Wahrscheinlich hatten auch Sie beim Telefonieren schon einmal das Vergnügen, am anderen Ende der Telefonleitung statt eines echten Menschen einen Computer anzutreffen. Ein solches System nennt man IVR, kurz für Interactive Voice Response. Und IVRs sind bekannt für ihre stets geduldsame, ruhige und höfliche Art - ganz egal, wie Sie sich verhalten. Ein Beispiel: Sie wollen das Guthaben Ihres Prepaid-Handys aufladen und rufen dafür wie üblich beim Mobilfunkanbieter an. Hier werden Sie von einer Computerstimme begrüßt und durch die verschiedenen Menüs geleitet. Jedem Menü ist eine Zahl auf der Handy-Tastatur zugeordnet. Doch was passiert, wenn Sie die Zeit einfach verstreichen lassen, ohne eine Zahl zu wählen? Dann muss der Computer reagieren. Sie anzuschreien wäre keine gute Idee. Deswegen kommt so etwas wie:

"Denken Sie daran, einen Menübefehl immer mit der passenden Zahl zu bestätigen."
Was der Computer am anderen Ende der Leitung aber wirklich meint, ist eher so etwas wie:
"Hey, Mann, sind Sie noch da? Schon wieder eingeschlafen, oder was? Weitermachen, aber zackig!"

Und falls Sie in der nächsten Telefonwarteschlange mal wieder feststecken und sich etwas anhören müssen wie:
"Bitte warten Sie, bis der nächste freie Mitarbeiter für Sie bereit steht."
Dann bedeutet das eigentlich nur Folgendes:
"Bitte warten Sie, wir verbinden Sie mit einem Anrufbeantworter in Indien."

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