Übersicht der Strafen

Was im Ausland gegen Simser am Steuer gemacht wird

21.05.2014
Durch Handygespräche und SMS abgelenkte Fahrer und Fußgänger verursachen im Straßenverkehr oft Unfälle. Mit Strafen wie mit Aufklärungskampagnen versuchen Behörden die Menschen davon zu überzeugen, dass tippen und telefonieren am Lenkrad und auf dem Gehweg gefährlich ist.

Einige Beispiele, wie in einzelne Länder auf das Problem Handy und Smartphone im Verkehr reagieren:

SCHWEIZ: Die Polizei greift hart durch: Wird ein Autofahrer beim SMS-Tippen erwischt, ist in der Regel der Führerschein weg. Der zeitweilige Entzug droht, wenn man beim Fahren das Navigationsgerät bedient. Schweizer Verbände haben die Kampagne "Augen auf die Straße" gestartet. Allein im vergangenen Jahr seien rund 13 000 Unfälle von abgelenkten Fahrern mitverursacht worden, hieß es.

ÖSTERREICH: Ende März krachte der Fahrer eines Lastwagens nahe Salzburg an einer Kreuzung ungebremst in einen Schulbus, ein Zwölfjähriger starb. Der Lastwagenfahrer war nach bisherigen Ermittlungen durch den Blick aufs Handy abgelenkt. Die Nutzung des SmartphonesSmartphones wird genauso geahndet wie das Telefonieren am Steuer ohne Freisprechanlage – mit 50 Euro. Alles zu Smartphones auf CIO.de

FRANKREICH: In Frankreich wird über telefonierende oder SMS-tippende Verkehrsteilnehmer kontrovers diskutiert. Wer als Auto- oder Fahrradfahrer mit dem Handy am Ohr ertappt wird, muss mit 135 Euro Strafe rechnen. Wiederholungstätern droht der Führerscheinentzug. Ein Senator scheiterte jedoch jüngst mit dem Vorstoß, auch Fußgängern die Handynutzung auf der Straße zu verbieten. Dies sei kaum durchzusetzen, erklärt das Innenministerium.

GROSSBRITANNIEN: Regierung und das staatliche Gesundheitssystem NHS warnen Fußgänger, im Straßenverkehr aufs Handy zu schauen. In mehreren Städten werben Plakate für mehr Aufmerksamkeit - etwa an Londoner Bushaltestellen. Warnungen wie "Er sah die SMS, aber nicht den Lastwagen" stehen neben dem Bild eines Jugendlichen, der mit zerbrochenem Smartphone auf der Straße liegt.

NIEDERLANDE: Jeder zweite Niederländer besitzt ein Smartphone und die Hälfte davon benutzt dies auch im Verkehr. Ein Drittel tippt auch auf dem Fahrrad eine SMS, zeigen Studien der Verkehrswacht. Bei jedem zehnten Fahrradunfall war ein Smartphone im Spiel. Auf dem Rad ist Telefonieren oder Simsen nicht verboten. Doch wer beim Autofahren sein Handy benutzt, muss mit 230 Euro Bußgeld rechnen.

DÄNEMARK/SCHWEDEN: Wer beim Radfahren ein Mobiltelefon in der Hand hält, zahlt umgerechnet rund 134 Euro. In Schweden will das Staatliche Straßen- und Transportforschungsinstitut VTI erst noch untersuchen, ob die Nutzung von Technik auf dem Rad - wie das Tippen von SMS - die Gefahr von Unfällen erhöht.

SERBIEN: Im Straßenverkehr klemmt bei vielen Fahrern ein Handy hinter dem Ohr. Um dies zu stoppen, hat die Regierung ein Gesetz erlassen, wonach die Nutzung von Handys während der Fahrt mit sieben Punkten bestraft wird. Bei 15 Punkten ist der Führerschein weg. Im Fernsehen läuft die Kampagne: "Parke dein Handy, wenn du fährst".

JAPAN: Im technikbegeisterten Japan ist das Tippen von SMS während der Fahrt verboten. Wer doch ertappt wird, muss umgerechnet rund 43 Euro Strafe zahlen. Sorgen bereiten den Behörden Smartphones in den Händen von Fußgängern oder Fahrradfahrern. Immer öfter prallen SMS schreibende Spaziergänger und Radler gegen Hindernisse oder stoßen mit anderen Menschen zusammen.

INDIEN: Inder lieben Handys und Smartphones und legen sie möglichst nie aus der Hand. In Neu Delhi sieht man oft Motorradfahrer, die mit einer Hand lenken und mit der anderen auf dem Handy tippen. Wird ein Fahrer mit einem Smartphone am Steuer gefasst, muss er je nach Bundesstaat umgerechnet zwischen 1,24 Euro bis 12 Euro Strafe bezahlen. Allerdings wird die Handynutzung kaum kontrolliert.

BRASILIEN: Die Regierung setzt auf Erziehung. Das brasilianische Städteministerium hat ein Handy-Programm entwickeln lassen, die App "Mãos no Volante" ("Hände ans Lenkrad"). Der Fahrer aktiviert die App vor der Abfahrt und Anrufe oder SMS-Texte werden registriert aber nicht durchgestellt.

USA: Dort verunglücken immer mehr Fußgänger, die mit starrem Blick auf ihr Smartphone über Hauptverkehrsstraßen und Kreuzungen laufen. Das US-Verkehrsministerium experimentiert jetzt in Portland im Bundesstaat Oregon mit sprechenden Bussen, die diese unachtsamen Fußgänger aufschrecken sollen. Aus Lautsprechern, die an den Fahrzeugen installiert wurden, ertönen Sätze wie: "Fußgänger, der Bus biegt ab". (dpa/tö)

Zur Startseite