Bundeswehr

Was Manager von Offizieren lernen können

04.03.2014
Von Kristin Schmidt

Exakte Führungsregeln

Extrem hohe Stressresistenz, ausgeprägter Teamgeist, Führungskompetenz, Loyalität mit Unternehmen und Mitarbeitern, die Fähigkeit, klare Entscheidungen zu treffen, auch bei Gegenwind dazu zu stehen und die Verantwortung für die Folgen zu tragen: Diese Eigenschaften zeichnen viele von Gorniks Offizierskollegen aus. Fähigkeiten, die ein wenig aus der Mode gekommen zu sein schienen in Zeiten, in denen mit Inbrunst um Frauenquote gestritten wird und Unis beschließen, männliche Hochschullehrer künftig lieber als Herr Professorin zu bezeichnen. Zeiten, in denen auf Konzernfluren lieber um die nächste Beförderung und die Hoheit über Tischvorlagen für Vorstandssitzungen gerungen wird statt um tragfähige Geschäftsmodelle. Zeiten, in denen Vorschläge und Entscheidungen in immer noch einem zusätzlichen Meeting zerredet und verwässert werden, bis von ihrer ursprünglichen Intention nichts mehr zu erkennen ist.

"In Unternehmen übertreiben es manche mit Verhandeln, Diskutieren und Einbeziehen" sagt Managementautor Reinhard Sprenger. "Manchmal müssen klare Entscheidungen her."

Und nicht das nächste, kuschelige Motivationsseminar, sondern exakte Führungsregeln - gerade angesichts anhaltender Turbulenzen an den Finanzmärkten, in Krisenregionen wie Nordafrika, der Türkei und Brasilien oder der Krise der Europäischen Union, die ein komplexes Klima globaler Unsicherheit schaffen, das Unternehmen Entscheidungen nicht leicht macht.

"In solchen Zeiten sind ehemalige Offiziere für Unternehmen interessant", sagt Wirtschaftswissenschaftler Fredmund Malik. Sie hätten gelernt, in unsicheren Situationen mit Szenarien zu arbeiten und Informationen in Echtzeit zu verarbeiten.

"Mit Basisdemokratie wird man keinen Erfolg haben", sagt auch Frank-Jürgen Weise, Chef der Bundesagentur für Arbeit und Oberst der Reserve. "Unternehmen brauchen FührungFührung". Alles zu Führung auf CIO.de

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