10 Hürden bei der Umstellung

Was Microsoft bei Windows 10 ändern muss

04.03.2016
Von Woody Leonhard und


Simon Hülsbömer betreut als Senior Research Manager Studienprojekte in der Marktforschung von CIO, CSO und COMPUTERWOCHE. Zuvor entwickelte er Executive-Weiterbildungen und war rund zehn Jahre lang als (leitender) Redakteur tätig. Hier zeichnete er u.a. für die Themen IT-Sicherheit und Datenschutz verantwortlich.
Windows 10 ist nun sechs Monate am Markt - schätzungsweise 200 Millionen Anwender sind bereits umgestiegen. Sicher ist, dass das Betriebssystem eine große Zukunft vor sich hat; dennoch gibt es gute Argumente gegen Windows 10. Wir hoffen, dass Microsoft mitliest und bald Abhilfe schafft.

Jahrelang waren es Windows-Nutzer gewohnt, die Änderungen von einer Version zur nächsten über die "MicrosoftMicrosoft Knowledge Base" nachvollziehen zu können. Seit Windows 10 gehört das der Vergangenheit an. Niemand weiß mehr so genau, was welches Update und welcher Patch genau verändern, verbessern oder fixen. Ein Blick auf das "Win10 build 1511 Cumulative Update 8, KB 3124262" sagt schon alles: Bugfixes, Security-Patches, Änderungen in der Benutzerführung - mehr als 3500 geänderte Dateien. Alles zu Microsoft auf CIO.de

Und was bekommt der Nutzer als Info? "Dieses Update bietet verbesserter Funktionalität für Windows 10 v1511." Lediglich die Sicherheitspatches, die auch für Windows 7 und 8.1 veröffentlicht werden, kommen mit ausführlichen Informationen daher. Das ist insgesamt zu wenig und reichlich undurchsichtig.

Gebt uns die Chance, bestimmte Patches zu blocken

Bislang hatten wir Glück. Auch wenn es zu jedem Windows-10-Zwangsupdate Berichte über Installationsprobleme und seltsame Nebeneffekte wie fehlende Apps oder nicht mehr funktionale Features gab, fehlte bislang der durch ein obligatorisches Systemupdate herbeigeführte Totalabsturz. Schlecht gemachte und nervende Patches haben wir gleichwohl schon zuhauf gesehen, gegen die nicht einmal eine Deinstallation half - beim nächsten Reboot waren sie gleich wieder da.

So geschehen mit einigen Office-Updates, die Visual-Basic- und VBA-Fehler auswarfen sowie mit schlampigen Firmware-Patches für das Surface 3 und Surface 3 Pro. Microsoft hat dafür mittlerweile eine Notlösung gefunden, um die fehlerhaften Patches der Version KB 3073930 zu blocken - das sogenannte "Wushowhide Utility" muss aber bereits vor einem Update laufen, und dessen nächster Ausführungszeitpunkt ist unbekannt.

Windows-10-Clients, die an einem Unternehmens-Server angeschlossen sind, können Zwangsupdates umgehen - wie auch schon bei früheren Windows-Versionen. Das "Windows Update for Business" gibt Admins zwar einige neue Einstellmöglichkeiten, ohne eine genau Dokumentation der Patches sind aber auch die nicht wirklich brauchbar. Und so bleibt den Anwendern nur, Microsofts Patch-Politik zu vertrauen. Das ist kein befriedigender Zustand.

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