10 Hürden bei der Umstellung

Was Microsoft bei Windows 10 ändern muss

04.03.2016
Von Woody Leonhard und


Simon Hülsbömer betreut als Senior Research Manager Studienprojekte in der Marktforschung von CIO, CSO und COMPUTERWOCHE. Zuvor entwickelte er Executive-Weiterbildungen und war rund zehn Jahre lang als (leitender) Redakteur tätig. Hier zeichnete er u.a. für die Themen IT-Sicherheit und Datenschutz verantwortlich.

Stellt Edge fertig

Der derzeitige Zustand von Edge, dem neuem Microsoft-Browser und Nachfolger des beerdigten Internet Explorer, lässt schon fragen, ob denn jemals jemand in der Lage sein wird, ein "universelles" Windows-Programm in einer vernünftigen Zeitspanne zu entwickeln.

Die ersten Infos zum "Project Spartan" genannten Edge kamen vor mehr als einem Jahr auf. Schon damals arbeitete Microsoft bereits seit mehreren Monaten an seinem neuen Browser. Es stellt sich die Frage: Warum dauert es so lange, ein solches Programm in die vielgepriesene Universal Windows Platform einzubinden? Ist das Entwicklerteam überarbeitet, überfordert - oder ist die WinRT-Laufzeitumgebung einfach nicht geeignet für ein solches Vorhaben?

Aktuell ist Edge noch weit davon entfernt, brauchbar zu sein. Erste Betaversionen unterstützen immerhin bereits einen mehrstufigen Zurück-Button - das ist jedoch ein Feature, das jeder Browser seit Netscape-Tagen beherrscht. Uns wurde bereits die Unterstützung von Chrome-Erweiterungen versprochen - uns wurde ein schneller, schlichter, spaßiger Edge-Browser versprochen. Und was hat Microsoft bislang geliefert? Einen verkümmerten, fehlerhaften, lustlosen Browser-Ersatz…

Glücklicherweise laufen Chrome und Firefox gut unter Windows 10, was eine fehlende Microsoft-Alternative weniger schmerzhaft macht. Eine positive Ansage an die Zukunft der Windows-Store-Apps sieht dennoch anders aus.

Drängt uns nicht

Das nervige Auto-Update auf Windows 10 - also das Teil, das Nutzer von Windows 7 und 8.1 zum automatischen Download von Windows 10 zwingt und ihnen ein zeitnahes Upgrade "empfiehlt" - hat mehr Vertrauen in Microsoft zerstört als alles, was nach der "Scroogled"-Werbekampagne Ende 2012 kam.

Wer auch immer die Schnapsidee hatte, die "Liebe" der Anwender für Windows 10 auf diesem Wege zu erzwingen, ist nicht nur gescheitert, sondern sollte auch zur Rechenschaft gezogen werden. Vor allem wegen folgender Unverschämtheiten rund um das Windows-10-Upgrade-Programm:

  • Zwischen 3 und 6 GB große Softwarepakete, die verstohlen in versteckten Ordnern heruntergeladen und installiert werden - selbst dann, wenn der Nutzer einem Windows-10-Upgrade ausdrücklich widersprochen hat.

  • Ein verstecktes GWX-Subsystem, das bei jedem Windows-Start ausgeführt wird und sich ohne Nutzerautorisierung immer wieder selbst re-installieren und updaten kann.

  • Ständig aufploppende Hinweisfenster (wie das oben gezeigte), die nichts als Verwirrung stiften.

  • Eine Fake-Kampagne, gestartet im April 2015, nach der der Anwender ein Online-Systemupdate "reserviert" bekomme und wiederholte Fake-Meldungen, dass "das Upgrade auf Windows 10 bereit" sei - mit der Folge, dass die legitime Nutzung von Windows Update nicht mehr möglich ist.

  • Das "versehentliche" automatische Ausführen des Upgrade-Programms.

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