Strategie von Orange Business Services

Was nach der Cloud kommt

06.02.2012
Von Hartmut  Wiehr

Um "Big Data“ will man sich ebenfalls kümmern. Orange will den Kunden dabei helfen, Mehrwert aus ihren verstreut gespeicherten unstrukturierten Daten zu ziehen. Hierzu ist man Kooperationen mit EMC und anderen Spezialisten eingegangen. Beschlossen ist auch der Aufbau eines neuen Rechenzentrums zusammen mit SITA, um dort neue Services und Auswertungen von Kundendaten umzusetzen. Ungeklärt sei noch, heißt es bei Orange, in welchem Umfang man hierzu eigene Consulting-Angebote aufbauen muss. Man sei sich über eine solche Notwendigkeit im klaren, suche aber noch nach der angemessenen Realisierungsmöglichkeit.

Orange-Allianz mit Cisco, EMC und VMware

Um die Virtualisierungs- und Cloud-Strategie auf sichere Füße zu stellen, ist OBS mit Cisco, EMC und VMware die Allianz "Flexible 4 Business“ eingegangen. Die Cloud-Services bedienen sich der so genannten Vblock Infrastructure Packages. Diese werden im Rahmen des von den drei Herstellern gebildeten Virtual Computing Environment (VCE) vermarktet: Vblocks sind große Racks, voll gepackt mit Cisco-Servern und -Switches, EMC-Speicher und Virtualisierungs-Software. Andere Hersteller bieten ähnliche, aufeinander abgestimmte Stacks im Rahmen ihrer "Converged Infrastructure“ an (HPHP, IBMIBM und OracleOracle). Alles zu HP auf CIO.de Alles zu IBM auf CIO.de Alles zu Oracle auf CIO.de

Die Analysten von Gartner bescheinigen Orange Business Services, besonders gut in Asien vertreten zu sein. Deutsche Unternehmen, die auf die Märkte in China, Indien oder Vietnam drängen, hätten einen Partner mit regionalem Know-how.
Die Analysten von Gartner bescheinigen Orange Business Services, besonders gut in Asien vertreten zu sein. Deutsche Unternehmen, die auf die Märkte in China, Indien oder Vietnam drängen, hätten einen Partner mit regionalem Know-how.
Foto: Orange Business Services

Neben private Clouds will OBS in Zukunft Backup-, Security- und Unified-Communications-Lösungen offerieren. CEO Badrinath verweist auf die Erfahrungen mit den zehn weltweiten Rechenzentren und der Netzwerk-Infrastruktur, mit denen man bereits über einen hohen Sicherheitsstandard verfüge. Für das Jahr 2011 konnte man trotz diverser Umweltkatastrophen – von Japan bis Thailand – und von Unruhen in den arabischen Ländern eine Verfügbarkeit der weltweiten Netze von 99,9982 Prozent garantieren. Auf das ganze Jahr berechnet entspreche das einer Ausfallzeit von lediglich 20 Minuten. Selbst in Ägypten oder Tunesien sei es zu keinen ernsthaften Ausfällen gekommen.

"Wir verlieren Tag für Tag Teile unseres klassischen Geschäfts“

CEO Vivek Badrinath muss noch viel Überzeugungsarbeit bei den Kunden leisten, bis Orange Business Services mit seinen Cloud-Services erfolgreich sein wird.
CEO Vivek Badrinath muss noch viel Überzeugungsarbeit bei den Kunden leisten, bis Orange Business Services mit seinen Cloud-Services erfolgreich sein wird.
Foto: Orange Business Services

Badrinath konzediert: "Wir verlieren Tag für Tag Teile unseres klassischen Geschäfts.“ Um sofort hinzuzufügen: "Aber wir werden es durch neue Geschäftsfelder ersetzen.“ Im Unterschied zu einigen der Mitbewerber verfügt man schon über international operierende Kunden und kennt sich auf den asiatischen Märkten aus. Ob die Rechnung auch bei den auf Virtualisierung und Cloud basierten neuen Service-Angeboten aufgehen wird, steht auf einem anderen Blatt. Aber vielleicht sollte man nur die Preise etwas senken - die Kunden würden es goutieren.

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