Sieben Trends im Outsourcing

Was rausfliegen kann

02.12.2004
Von Dunja Koelwel

Die jüngste Entwicklung eröffnet Unternehmen jetzt allerdings neue Perspektiven: Dienstleister wie EDS, Siemens Business Services oder IBM Global Services nutzen den Trend zu verbrauchsorientierten Gebühren und erschließen auch Bereiche jenseits standardisierter Lösungen. Mischverträge zu Infrastruktur und Dienstleistungen stellen die Königsdisziplin der flexiblen Vertragsmodelle dar und sind für manche Kunden äußerst attraktiv. Neben dem Sparpotenzial lassen sich Bedarfsspitzen decken, ohne enorme laufende Kosten zu verursachen. Noch gibt es diese Angebote eher vereinzelt oder auf besonderen Wunsch. Es ist allerdings wohl nur eine Frage von wenigen Jahren, bis die Anbieter auf die Nachfrage reagieren und On-Demand- Verträge in größerem Umfang anbieten. Bereits im Jahr 2007 sollen rund 40 Prozent der Global-2000-Unternehmen in entsprechende On-Demand-Lösungen investiert haben, prognostiziert die Meta Group.

6. Große Anbieter Der Gegenwind flaut nicht ab

Noch – so hat eine Umfrage der Meta Group ergeben – erwirtschafteten die Marktführer im vergangenen Jahr rund 46 Prozent der gesamten Outsourcing-Umsätze. Doch viele Anbieter mit einem weniger breit gefächertem Angebot oder geographisch begrenztem Fokus stehen ihnen in puncto Leistungsfähigkeit kaum nach. Sie dürften in Zukunft gute Karten haben, sich gegen die Big Player durchzusetzen. Das liegt zum einen daran, dass Unternehmen, die künftig an Outsourcing interessiert sind, eher Leistungskriterien und weniger die globale Präsenz als Indikator für den Outsourcing- Erfolg nennen. Nicht zu vergessen - besonders in Deutschland - ist auch das Geschäft mit dem Mittelstand, der einen starken Nachholbedarf an IT-Lösungen jeglicher Couleur hat. Diese Nachfrage wird nicht durch die Big Player gedeckt werden. Denn, wie Wolfgang Schaefer, Gruppenleiter Systeme und NetzwerkeNetzwerke bei Hottinger Baldwin Messtechnik, es stellvertretend formuliert, „nur ein mittelständischer Dienstleister kann die mittelständischen Prozesse und Strukturen nachvollziehen und verstehen.“ Alles zu Netzwerke auf CIO.de

7. Offshore Die Russen kommen

Indien ist unbestritten ein IT-Eldorado: 2,1 Millionen Programmierer stehen dort laut Nasscom (National Association of Software and Service Companies), dem Verband der indischen IT-Dienstleister, zur Verfügung. 290000 neu ausgebildete Programmierer kommen jährlich hinzu. Der Markt beläuft sich mittlerweile auf ein Umsatzvolumen von 9,5 Milliarden Dollar. Auch andere asiatische Länder versuchen sich als Offshore- Alternativen zu etablieren, etwa Singapur, Hongkong, Taiwan oder China. Doch noch fehlt hier die Manpower: Zurzeit gibt es in China nur rund 250000 Programmierer, jährlich kommen etwa 50000 hinzu. Doch obwohl sich der asiatische Offshore-Markt so interessant präsentiert, blicken deutsche Unternehmen im Gegensatz zu ihren amerikanischen oder englischen Kollegen lieber ins näher liegende Osteuropa.

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