FAQ zu USB, Thunderbolt, Firewire

Was Sie über USB 3.0 wissen sollten

Bernd Reder ist freier Journalist und Autor mit den Schwerpunkten Technologien, Netzwerke und IT in München.

Die Zukunft: USB 4.0, 100-Gigabit-Thunderbolt oder eine andere Technik?

Derzeit liegen vom USB Implementers Forum noch keine Informationen vor, wann ein Nachfolger von USB 3.0 verabschiedet wird und welche technischen Spezifikationen für USB 4.0 ins Auge gefasst werden. Derzeit setzen die USB-Verfechter eher auf Evolution. Mitte Juli 2012 stellte beispielsweise die USB 3.0 Promoter Group die USB-Power-Delivery-Spezifikation vor. Sie stellt Endgeräten über USB-Kabel bis zu 100 Watt zur Verfügung.

Ein weitere Neuerung ist das USB Attached SCSI Protocol (UASP). Es ersetzt das Bulk-Only Transport Protocol (BOT), das bei allen USB-Generationen im Einsatz ist. UASP wurde vom USB-IF verabschiedet. Die Technik erhöht den Datendurchsatz, weil sie mehrere Befehle parallel verarbeiten kann (Native Command Queuing). Im Gegensatz dazu kann BOT nur ein Kommando abarbeiten. Asus hat die Technologie im Juli 2012 erstmals auf einem Mainboard integriert. Das Überspielen eines 13,8 GByte großen Films auf eine externe Festplatte dauert mit BOT laut Asus 137 Sekunden, im UASP-Modus 75 Sekunden. Der Nachteil von UASP: Es setzt spezielle Controller auf dem Mainboard und im angeschlossenen Endgerät voraus.

Bei Thunderbolt ist vorgesehen, bis 2019 eine Version zu spezifizieren, die das Zehnfache der heutigen Datenrate unterstützt – also 100 GBit/s. Die Frage ist allerdings, ob solche Datenraten noch mithilfe von Kupferkabeln bewältigt werden können. Vermutlich werden Glasfaserkabel zum Einsatz kommen. Als Zwischenschritt könnte 2013 eine Version mit der doppelten Datenrate, als 20 GBit/s herauskommen. Zudem will Intel neue, preisgünstigere Chips für Thunderbolt entwickeln, um den Preis von Thunderbolt-Komponenten zu senken.

Ab 2013 wird PCIe OCuLink auf den Plan treten. Mitte Juli 2012 veröffentlichte die Arbeitsgruppe Express Cable (PCIe Cable) der PCI Express Special Interest Group (PCIe-SIG) die erste Version dieser-Spezifikation. O steht für "Optical" und Cu für "Kupfer", also die vorgesehenen Kabeltypen. Ähnlich wie Thunderbolt ist OCuLink ein Verfahren, das ohne Host auskommt. OCuLink basiert auf PCI Express 3.0. Die Datenrate beträgt 8 GBit/s pro PCIe-Lane. Vorgesehen sind Versionen mit einer Lane (8 GBit/s), zwei Lanes (16 GBit/s) und vier Lanes (32 GBit/s). Sobald Version 4.0 der PCI-Express-Spezifikation vorliegt, sollen es 64 GBit/s sein. PCIe 4.0 wird voraussichtlich 2014 oder 2015 verabschiedet. PCIe OCuLink ist ein direkter Konkurrent von Thunderbolt. Allerdings dürften die Kosten von OCuLink-Kabel und entsprechenden Steckverbindern noch höher sein als bei Thunderbolt, weil OCuLink-Kabel mehr Adernpaare benötigen.

Bei SATA steht für 2012 mit der Spezifikation SATA 3.2 die Einführung von SATA Express ins Haus. Diese Spezifikation unterstützt Datenraten von 8 GBit/s und 16 GBit/s. Wann es entsprechende Produkte für eSATA geben wird, ist noch nicht absehbar. (Computerwoche)

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