Basiswissen Hausautomatisierung

Was Sie übers Smart Home wissen müssen

Bernhard Haluschak war bis Anfang 2019 Redakteur bei der IDG Business Media GmbH. Der Dipl. Ing. FH der Elektrotechnik / Informationsverarbeitung blickt auf langjährige Erfahrungen im Server-, Storage- und Netzwerk-Umfeld und im Bereich neuer Technologien zurück. Vor seiner Fachredakteurslaufbahn arbeitete er in Entwicklungslabors, in der Qualitätssicherung sowie als Laboringenieur in namhaften Unternehmen.

Qivicon ist in aller Munde, wird das der zukünftige Smart-Home-Standard?

Federführend bei der Einführung des Qivicon-Standards war die Deutsche Telekom im Jahr 2011. Sie führte die wichtigsten deutschen Hersteller zusammen, um gemeinsam einen einheitlichen Smart-Home-Standard ins Leben zu rufen. Bereits 2013 kamen aus diesem Zusammenschluss die ersten Produkte auf den Markt. Dran beteiligt waren unter anderem Belkin, Cyberport, D-Link, EnBW, eQ-3, Euronics, Karcher, Miele, Philips, RheinEnergie oder Samsung.

Die Grundlage der Qivicon-Plattform bildet der Funkstandard von Homematic BidCos und der offene Funkstandard ZigBee. Über ein zentrales Home-Base-System der Deutschen Telekom können per USB entsprechende Funksticks der verschiedenen Hersteller angeschlossen werden. Diese stellen die Verbindung zu den Sensoren und Aktoren her. Die Basis kommuniziert per Router mit dem Internet und ermöglicht auf diese Art und Weise die Fernsteuerung dieser Geräte wie zum Beispiel Bewegungs- und Rauchmelder, Feuchtigkeits-, Temperatur- und Helligkeits-Sensoren, Schaltsteckdosen, Sensoren für Türen und Fenster sowie Thermostate.

Warum wird WLAN nicht als einheitlicher Kommunikationsstandard genutzt?

Diese Überlegung macht durchaus Sinn, denn in vielen Haushalten wird WLAN als Datenübertragungsstrecke zwischen Router und mobilen Geräten wie Notebook, Tablet oder Smartphone genutzt. Allerdings benötigt dieser Funkstandard viel Energie, sodass dieser nur in sehr wenigen Nischenprodukten wie etwa in Belkins Wemo-Produkten zum Einsatz kommt. In einer weitläufigen Smart-Home-Lösung macht WLAN in der aktuellen technischen Ausprägung keinen Sinn.

Auf welche Smart-Home-System sollten Anwender setzen?

Das ist wohl die entscheidende aber gleichzeitig die schwierigste Frage, wenn es darum geht, aus dem unüberschaubaren Angebot an Smart-Home-Lösungen die richtige zu wählen. Da es einen einheitlichen Standard de facto nicht gibt, sollte man sich für ein System entscheiden, das flexibel mit anderen Systemen beziehungsweise Funkstandards umgeht und zudem den preislichen Rahmen nicht sprengt. Das garantiert Flexibilität im Zukauf von entsprechenden Komponenten. Darüber hinaus sollte man darauf achten, das System auch noch in einigen Jahren unterstützt wird und somit die getätigten Investitionen geschützt sind. Einen interessanten Ansatz verspricht in dieser Hinsicht Qivicon. Das System ist kein eigener Standard, sondern eine Plattform, die viele Standards und smarte Produkte verschiedener Hersteller integrieren will.

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