Business-Knigge China

Was tun bei Peng?

21.07.2008
Von Michael Gatermann

Jörg Wuttke bietet eine Erklärung an für die ausgeprägte Sensibilität, mit der Chinesen auf Kritik in Sachen Menschenrechte, Tibet oder Taiwan reagieren: "Nach dem Zusammenbruch der Qing-Dynastie und dem Schock der Kulturrevolution ist jetzt das Selbstwertgefühl wieder gewachsen, die Chinesen sehen sich wieder auf dem Weg zu alter Größe und Bedeutung", interpretiert er, "da haben viele das Gefühl: Kritik müssen wir uns nicht mehr anhören."

Beraterin Brigitte Wolff verzichtet deshalb auf Politthemen im Gespräch mit Chinesen: "Ich bin nicht hier, um zu belehren." Nach gut acht Jahren im Lande fasst sie ihre Strategie für den Umgang mit Einheimischen so zusammen: "Sei du selbst, und benimm dich wie ein respektvoller Gast."

"Erfinder der Marktwirtschaft"

Die Preistheorie und die unsichtbare Hand des Marktes kannten die Chinesen schon vor 2000 Jahren, sagt der Sinologe Hans van Ess.

Das Schwarzpulver, die Banknoten, den Buchdruck - und die Marktwirtschaft: Wer hat's erfunden? Richtig: die Chinesen. Der Historiker Sima Qian notierte schon 1800 Jahre vor Adam Smith, warum der Staat sich heraushalten muss, wenn die Wirtschaft florieren soll, und beschrieb, verblüffend ähnlich wie später Smith, die "unsichtbare Hand des Marktes".

manager magazin fragte Professor Hans van Ess, Ordinarius für Sinologie an der Ludwig-Maximilians-Universität in München, nach dem Stellenwert von Wirtschaft und Managern im historischen und heutigen China.

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