Anbieter verursachen BI-Frust

Weg von den Zahlen, hin zum Kontext

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.
Herkömmliche Tools im Bereich Business Intelligence (BI) liefern jede Menge Zahlen und wenig Kontext. Das Beratungshaus Coretelligence sieht darin eine Ursache des BI-Frusts in vielen Unternehmen.
"Eigentlich ist die Vision gescheitert, man könne die oft sehr komplexen und vielschichtigen Verhältnisse eines Unternehmens auf wenige Zahlen verdichten und damit zu einer besseren Entscheidungsgrundlage gelangen", sagt Marianne Wilmsmeier von Coretelligence.
"Eigentlich ist die Vision gescheitert, man könne die oft sehr komplexen und vielschichtigen Verhältnisse eines Unternehmens auf wenige Zahlen verdichten und damit zu einer besseren Entscheidungsgrundlage gelangen", sagt Marianne Wilmsmeier von Coretelligence.

Das Urteil von Coretelligence-Geschäftsführerin Marianne Wilmsmeier fällt vernichtend aus: "Eigentlich ist die Vision gescheitert, man könne die oft sehr komplexen und vielschichtigen Verhältnisse eines Unternehmens auf wenige Zahlen verdichten und damit zu einer besseren Entscheidungsgrundlage gelangen." Wilmsmeier fordert deshalb ein Umdenken auf Anbieterseite. Der Kern der Kritik. BI-Lösungen haben die Unternehmenswelt bislang nur in - häufig nichtssagende - Zahlen gegossen. Dabei kommt es darauf an, diese richtig zu interpretieren.

"Zahlen haben keinen ausreichenden Nutzen, solange sie nicht in dem Kontext des entsprechenden Wertschöpfungsprozesses interpretiert werden", so Wilmsmeier. Die Hersteller gestalteten die entsprechende Software zwar immer raffinierter. Dadurch würden die Anwender allerdings mit immer komplexeren Zahlenwerken konfrontiert. Die technisch innovativen Werkzeuge überforderten die Anwender in Implementierung und Handhabung.

Data Warehouse zur neuartiger Wissensquelle entwickeln

Die Anbieter hätten sich bislang nicht der Herausforderung gestellt, Tools zu entwickeln, die den ausgewerteten Zahlen eine Aussagekraft verleihen. Die Zukunft von BI besteht aus Sicht von Coretelligence darin, die Kennzahlen mit sinnvollen Kontext-Informationen zu verknüpfen. Das herkömmliche Data Warehouse müsse zu einer neuartigen Datenquelle für das Wissensmanagement entwickelt werden. Der erste und keineswegs triviale Schritt hierzu sei es, entsprechende Kontext-Informationen für die Key Perfomance Indicators (KPIKPI) zu erarbeiten. Alles zu KPI auf CIO.de

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