Aufsichträte zweifeln an ihren Managern

Welche Führungskräfte Headhunter und Personalchefs jetzt suchen

25.05.2009
Von Michael  Machatschke

Gelegentlich flackert auch die Erinnerung an die Retter der 80er und 90er Jahre auf, an die Brachialsanierer vom Schlage eines Kajo Neukirchen. Doch auch dieser Gedanke verfliegt schnell. Zu deutlich blieb im Gedächtnis, dass nach vielen Radikalkurenvom eigentlichen Unternehmen wenig übrig blieb schon gar keine Perspektive für die Zeit nach der Krise.

Utz Claassen sanierte Seat, Sartorius und EnBW

Und doch: Ein bisschen Kajo und eine Spur Obama muss auch in den neuen Aufräumern stecken. Denn sie sollen durchgreifen und gleichzeitig den Mitarbeitern Mut zusprechen.

Ganz ohne Sanieren geht es selten ab,wenn jetzt eine andere Topkraft engagiertwird. "Jede größere Management-Aufgabe birgt in diesen Tagen Elemente einer Sanierung", meint Utz Claassen,der früher selbst bei Seat, Sartorius und EnBW sanieren musste.

An Härte, da sind sich die Experten einig, darf es auch den Hoffnungsträgern nicht fehlen. "Gerade in der derzeitigen Krise ergeben sich schnell Situationen, die konsequente Einschnitte erfordern", glaubt Christian Veith, Deutschland- Chef des Beratungshauses Boston Consulting Group. Dann müssten die frisch Bestellten zunächst das übliche Instrumentarium aufbieten: Kosten kürzen und Randgeschäfte kappen, vermeintliche Heiligtümer schleifen und die unvermeidlichen internen Widerstände überwinden.

"Wie viel vom klassischen Sanierer dabei zum Vorschein kommt", sagt Veith, "hängt ganz von der Lage des jeweiligen Unternehmens ab." Je röter, desto mehr neukircht es im Konzern.

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