Anbieter hadern mit technischen Problemen

Wenig Akzeptanz für die elektronische Signatur

Christiane Pütter ist Journalistin aus München.

Gleichzeitig exisitiert noch keine repräsentative Rechtsprechung, an der sich Zertifizierungsanbieter in der Praxis orientieren könnten.

Auf technologischer Ebene kommen laut der Studie folgende Schwierigkeiten hinzu: Die PKI-Technologie gilt als komplex. Am Häufigsten wird die intelligente Chipkarte zur Erzeugung einer Signatur verwendet, was eine physische Infrastruktur mit Karten und Kartenlesern - und den entsprechenden Investitionkosten - erfordert. Außerdem sei die Archvierung umständlich.

Folge der fehlenden technischen Interoperabiltität auf grenzüberschreitender Ebene: Für die Anwendungen elektronischer Signaturen haben sich zahlreiche Insellösungen ergeben, bei denen die Zertifikate häufig nur für eine einzige Anwendung benutzt werden können.

Überarbeitung der Richtlinie geplant

Wie die Kommissarin für Informationsgesellschaft und MedienMedien Viviane Reding erklärt, wird nun eine Überarbeitung der entsprechenden EU-Richtlinie diskutiert. In den kommenden Monaten will sich die Kommission mit den Mitgliedstaaten und Branchenexperten beraten. Dabei soll es unter anderem um stärkere Standardisierungen gehen. Bis Jahresende soll aus Brüssel ein Bericht über mögliche EU-einheitliche Standards vorliegen. Top-Firmen der Branche Medien

In Deutschland startete die Bundesregierung im vorigen Jahr das Projekt Bundonline 2005, eine Initiative zur Modernisierung der Verwaltung. Erste Schritte in Richtung elektronische Unterschrift wurden bereits im April 2003 unternommen, als Vertreter aus Staat und Wirtschaft ein "Bündnis für elektronische Signaturen" geschlossen haben. Dessen Vision: Die Bürger sollen per Signatur-Chip-Karte Behördengänge oder digitale Einkäufe erledigen können.

Die Behörden-Web-Site www.staat-modern.de verspricht denn auch: "Die Daten sollen laufen, nicht die Bürger." Die allerdings scheinen nach der jetzt vorgelegten EU-Studie noch kein Vertrauen zu fassen. Viviane Reding räumt ein: "Es gibt noch viel zu tun."

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