Manager lernen von jungen Techies

Wenn Anzugträger auf Kapuzenpullis treffen

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.
Wie wird sich die Arbeitswelt verändern, wenn Manager und Mitarbeiter nachrücken, die mit den neuen Medien groß geworden sind? Diese Frage diskutierten Vertreter verschiedener Generationen.
Achim Berg, Geschäftsführer Microsoft Deutschland: "Das direkte Zusammentreffen mit klugen Köpfen der jungen Generation ist durch nichts zu ersetzen."
Achim Berg, Geschäftsführer Microsoft Deutschland: "Das direkte Zusammentreffen mit klugen Köpfen der jungen Generation ist durch nichts zu ersetzen."

Die Frauen an der Bar schäumen literweise Milch für Kaffeegetränke auf, die gepolsterten Sitzmöbel sind nach Gusto verschiebbar. Und überhaupt gilt hier in der Lounge "Homebase" - wenige Schritte vom Potsdamer Platz in Berlin entfernt - das "Gesetz der zwei Beine". Die Gruppen mischen sich ständig, alles scheint im Fluss. Die mit Anzug und Krawatte seien die Entscheider, die anderen die "Digital Natives", heißt es.

Willms Buhse hat als Veranstalter noch eine goldene Regel parat: "Immer da hingehen, wo die meiste Energie ist", rät der Executive Director der Core Media AG. Und tatsächlich reden sich getreu dieser Losung auf diesem eintägigen Generationengipfel die Manager und die "jungen Wilden" die Köpfe heiß - die Blogger und Chatter in Jeans und Kapuzenpullis naturgemäß leidenschaftlicher als die Chefs in den Zweireihern.

Was übrig bleibt von dem "DNAdigital Open Space", bringt am Ende Paul Schwefer auf den Punkt. "Die Herausforderung ist, das methodische Wissen der Jungen und das inhaltliche Wissen der Älteren zusammenzubringen", sagt der Group CIO der Continental AGContinental AG. Top-500-Firmenprofil für Continental AG

Rebellisch, fordernd und elitär

Die Digital Natives treten so rebellisch, fordernd und elitär auf, wie man es von Jugendbewegungen kennt. Anders als die 1968er wollen sie aber nicht den Kapitalismus stürzen, sondern das Unternehmen von morgen mitgestalten. Das soll kreativer, flexibler, durchlässiger und weniger hierarchisch ticken als die heutigen. Kommuniziert wird in Wikis, Blogs und Social Networks, die Zukunft heißt Enterprise 2.0.

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