Jon Abele von Bearing Point

"Wer derzeit klagt, der macht etwas falsch"

Johannes Klostermeier ist freier Journalist aus Berlin. Zu seinen Spezialgebieten zählen unter anderem die Bereiche Public IT, Telekommunikation und Social Media.

Wir zufrieden sind Sie mit der Entwicklung im Public Sector?

Wir sind grundsätzlich zufrieden. Wir sind sehr gespannt, wie sich die komplexen Projekte zur Umorganisation beim Bund entwickeln werden. Wie lange wird es dauern, bis die neuen Dienstleistungszentren für IT, Beschaffung, Personal und Finanzen den überwiegenden Teil der Leistungen für die Behörden erbringen? Wie können die Anreize erhöht werden, zukünftig Leistungen durch die neuen Zentren erbringen zu lassen, und wie können die Zentren dazu in die Lage versetzt werden? Hat die Verwaltung die Kraft, diese Umsetzung in einer angemessenen Zeit hinzubekommen?

"Kaum eine Beratung im öffentlichen Bereich kann über Auftragsmangel klagen"

Haben Sie genug zu tun?

Die Beratung ist einer der Bereiche, die aus dem Konjunkturpaket Nutzen ziehen. Kaum eine Beratung im öffentlichen Bereich kann deswegen über Auftragsmangel klagen. Auch wir sind sehr zufrieden. Wir haben eher im Blick auf das Jahr 2011 und die folgenden die Sorge, dass dann, wenn die öffentlichen Haushalte die Zeche für die hohe Verschuldung zahlen müssen, es zu einem deutlichen Einbruch kommen könnte. Kurz gesagt: Wer derzeit klagt, der macht etwas falsch.

Worüber würden Sie gerne mehr in der Zeitung lesen?

Die Modernisierung als Ganzes nimmt meiner Meinung nach außerhalb von Fachpublikationen zu wenig Raum ein. Sie liefert aber einen ganz wesentlichen Beitrag für den Standort Deutschland. Deswegen haben wir „Standortfaktor Verwaltung" auch zum Motto für unseren Kongress gemacht. Beim Thema IT-Sicherheit ist die tatsächliche Bedrohung sehr viel größer als es in den Medien auftaucht. Verbrechen sind häufig einen Titel auf der ersten Seite wert, wenn aber die Auswirkungen von Computerviren, Trojanern oder der Computerkriminalität immer gravierender werden, kommt das Thema nicht vor.

Das Gespräch mit Jon Abele führte Johannes Klostermeier

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