Fachkräftemangel

Wie Arbeitgeber auf sich aufmerksam machen

13.01.2014
Fakten reichen nicht, um High Potentials für einen Arbeitgeber zu begeistern. Sie wollen überzeugt werden. Doch dafür braucht es mehr als eine Karriere-Website.
Potentielle Bewerber auf sich aufmerksam zu machen, ist ein anspruchsvolles Unterfangen, das gut geplant sein will.
Potentielle Bewerber auf sich aufmerksam zu machen, ist ein anspruchsvolles Unterfangen, das gut geplant sein will.
Foto: SP-PIC - Fotolia.com

Die Entscheidung für oder gegen einen Arbeitgeber ist nicht nur Kopfsache. Auch der Bauch redet mit - selbst bei Fachkräften, die sonst eher auf Zahlen und Fakten konzentriert sind. Aber wie spricht man als Unternehmen den Bauch an und überzeugt Bewerber davon, dass man der richtige Arbeitgeber für sie ist?

Glaubwürdige Medien sind ideale Fürsprecher

Medien gelten als glaubwürdige Instanzen. Lokale Tageszeitungen, Fachzeitschriften oder Absolventenmagazine erreichen tagtäglich viele Bewerber aus der Region, aus der Branche oder in der Phase der Berufs- und Jobwahl. Das macht die MedienMedien zu idealen Fürsprechern für einen Arbeitgeber - sofern es das Unternehmen schafft, die Journalisten von den eigenen Qualitäten zu überzeugen. Die besten Aussichten, ins Blatt zu kommen, haben Arbeitgeber, die etwas Außergewöhnliches zu bieten haben: kreative Ideen, große Erfolge oder nachahmenswerte StrategienStrategien. Alles zu Strategien auf CIO.de Top-Firmen der Branche Medien

"Durch kontinuierliche Medienarbeit haben gerade mittelständische Arbeitgeber die Chance, den teuren Imagekampagnen der Großkonzerne etwas entgegenzusetzen", erläutert Markus Eicher, Employer-Branding-Experte und Geschäftsführer der Münchner Agentur wbpr_ Kommunikation, den Nutzen guter Medienkontakte. "Voraussetzung ist allerdings, dass die Themen aktuell und mediengerecht aufbereitet sind, also den sogenannten Nachrichtenwert bieten."

Checkliste Medienarbeit

- Wir sind daran interessiert, eine gute Beziehung zu Journalisten zu haben und sie mit Informationen in ihrer Arbeit zu unterstützen.

- Wir stehen mit den lokalen Medien, den Fachmedien unserer Branche und den Hochschulmagazinen in regelmäßigem Kontakt.

- Wir informieren die Medien kontinuierlich über aktuelle Entwicklungen in unserem Unternehmen (zum Beispiel Mitarbeiterzahlen, Ausbildungsplätze, Filialeröffnungen).

- Wir zeigen den Medien, was wir als Arbeitgeber für unsere Mitarbeiter tun (zum Beispiel Fortbildung, Work-Life-Balance).

- Die Themen, die wir Medien anbieten, sind stets aktuell, mediengerecht aufbereitet und bieten einen Nachrichtenwert.

- Wir organisieren regelmäßig Veranstaltungen im Unternehmen (zum Beispiel Schnuppertage) und laden die Presse dazu ein.

- Wir bereiten regelmäßig Themen unter Gesichtspunkten des Employer Brandings für die Medien auf (zum Beispiel Produktneuheiten mit besonderem Fokus auf Ingenieurleistungen, Standorterweiterungen).

- Wir sammeln kontinuierlich Themen aus unserem Produkt- und Unternehmensbereich, die für Journalisten interessant sein könnten.

- Die Abteilungen Öffentlichkeitsarbeit und Personal tauschen sich regelmäßig aus.

- Wir verfügen über einen gut gepflegten Presseverteiler mit Namen und Kontaktdaten der Ansprechpartner beim jeweiligen Medium.

Arbeitgeber sollten daher immer ein offenes Auge und Ohr für mögliche Aufhänger haben. Dabei ist nicht jedes Thema oder jeder Anlass für alle Medien gleichermaßen interessant.

Ohne ein gutes Thema geht es nicht

Der Start ins Ausbildungsjahr ist vor allem ein Thema für die Lokalmedien, während Fachzeitschriften lieber über Maßnahmen berichten, mit denen Unternehmen den Herausforderungen des Fachkräftemangels in der Branche begegnen, beispielsweise innovative Konzepte zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Absolventenmagazine schreiben gerne über die Erfahrungen beim Berufseinstieg. Egal welches Thema am Ende auf Interesse stößt: Medien wollen O-Töne von echten Mitarbeitern - sei es vom Personalvorstand zu den Strategien oder von Jobeinsteigern und Nachwuchskräften zu ihren Erfahrungen im Unternehmen.

Markus Eicher, wbpr: "Statt auf vielen Hochzeiten zu tanzen, sollten Arbeitgeber klare Schwerpunkte im Recruiting setzen."
Markus Eicher, wbpr: "Statt auf vielen Hochzeiten zu tanzen, sollten Arbeitgeber klare Schwerpunkte im Recruiting setzen."
Foto: Privat

Interessante Medienberichte bleiben im Gedächtnis. Noch stärker wirkt jedoch der persönliche Kontakt, um bei Bewerbern einen anhaltenden positiven Eindruck zu hinterlassen - egal ob auf Messen oder bei Inhouse-Veranstaltungen. Wer mit den Bewerbern ins Gespräch kommt, gibt sich und den Kandidaten die Chance, zu überprüfen, ob man zueinanderpasst. Der richtige Fokus ist dabei besonders wichtig, wie wbpr-Chef Eicher weiß: "Statt auf möglichst vielen Hochzeiten zu tanzen, sollten Arbeitgeber klare Schwerpunkte setzen: Geht es ihnen darum, neue Mitarbeiter zu rekrutieren? Oder wollen sie ihr Image als attraktiver Arbeitgeber in den Vordergrund rücken? Welche Bewerber werden wo gesucht? Diese Fragen müssen im Vorfeld präzise beantwortet werden."

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