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Wie CIOs auf den Fachkräftemangel reagieren

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.

Andreas Schumann, KHS

Andreas Schumann
Andreas Schumann
Foto: KHS

"Die Besetzung von Positionen für berufserfahrene IT-Experten kann sich über Zeiträume von mehr als einem Jahr hinziehen. Aber auch die Anwerbung von Absolventen für die IT ist nicht leicht. In vielen Fällen suchen wir nicht den ausgeprägten Informatiker, sondern den IT-affinen Ingenieur oder Kaufmann.

Diese Kandidaten haben bei der Stellensuche einen relativ engen Suchfilter und streben nach dem Studium einen möglichst studiennahen Job an. Als mittelgroßes Unternehmen werden wir von den potenziellen Kandidaten aber auch nicht als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen. Langfristig ist dies für die Kandidaten ein tragischer Irrtum: Während sie bei den Blue-Chip-Unternehmen im scharfen Wettbewerb mit vielen anderen gleich qualifizierten Top-Kandidaten stehen, bestehen in mittelgroßen Unternehmen angesichts einer viel ausgeglicheneren Qualifikationsstruktur und flacherer Hierarchien viel größere Handlungsspielräume und Aufstiegschancen bei vergleichbaren Verdienstmöglichkeiten.

Wir glauben aber auch, dass wir dem Fachkräftemangel begegnen können. Einerseits versuchen wir, langfristig junge Mitarbeiter aus Ausbildungsberufen aufzubauen und ‚on the job‘ in Expertenpositionen zu entwickeln. Andererseits sehen wir ein großes Zukunftspotenzial durch qualifizierte Mitarbeiter aus dem Ausland. Der Anteil von Mitarbeitern in unserem IT Bereich, die aus dem Ausland zugewandert sind, liegt bei rund 15 Prozent. Das sind Ingenieure, Kaufleute und Informatiker aus Russland, Weißrussland, Rumänien, Polen, der Türkei und den USA, die eine exzellente Arbeit leisten."

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