Bewerber

Wie CIOs sich den perfekten ITler vorstellen

Ina Hönicke ist freie Journalistin in München.
Vier IT-Chefs beschreiben, wie ihr idealer Bewerber aussehen sollte. Technik-Know-how ist nur eine Qualifikation von vielen.

Grundsätzlich suchen wir die eierlegende Wollmilchsau - wie alle anderen Unternehmen auch", sagt Michael Kollig, Emea-CIO bei Danone. Die Personaler des Unternehmens mit weltweit über 120 Niederlassungen rekrutieren jeweils vor Ort die Kandidaten nach den von Kollig erstellten Profilen. Der CIO schaut sich nicht nur die Bewerber an, die an ihn direkt berichten sollen, sondern auch die Kandidaten, die eine Hierarchieebene darunter arbeiten.

"Danone-Knigge" als Orientierung

"Ganz oben auf meiner Wunschliste der Eigenschaften für den Traumkandidaten stehen Kommunikationsfähigkeit und die Fähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen", erklärt Kollig. Technische Qualitäten könnten einem Mitarbeiter beigebracht werden, Sozialkompetenz dagegen sei nicht so leicht erlernbar. "Es wäre unklug, jemanden, der extrem technisch orientiert, aber eher ein introvertierter Typ ist, in einem Job unterzubringen, in dem es um intensiven Kontakt zum Kunden geht", sagt Kollig.

Zur Orientierung hat Danone ein Mitarbeiter-Leitbild namens "Code" auf den Weg gebracht. Der Begriff steht für Committed Open Door and Empowered. "Man könnte auch Danone-Knigge dazu sagen", schmunzelt Kollig. Bei Code gehe es um bestimmte Verhaltensweisen, ohne die eine erfolgreiche Zusammenarbeit in der Organisation nicht denkbar sei.

Michael Kollig, Danone: "Technisches Know-how kann man Mitarbeitern beibringen, Sozialkompetenz ist nicht so leicht erlernbar."
Michael Kollig, Danone: "Technisches Know-how kann man Mitarbeitern beibringen, Sozialkompetenz ist nicht so leicht erlernbar."
Foto: Jo Wendler

Zu Code gehöre, dass sich die Mitarbeiter klar einer Sache verschreiben, dass sie offen sind für Veränderungen und neue Themen, dass sie Dinge bewegen und vorantreiben wollen. Da es sich bei Danone um ein internationales Unternehmen handelt, seien auch interkulturelle Kompetenzen besonders wichtig. Zudem sollten die potenziellen Kollegen bereit sein, Verantwortung zu übernehmen. IT-Führungskräfte wiederum müssten willens sein, Verantwortung an ihre Mitarbeiter abzugeben, was manchmal durchaus eine Herausforderung darstelle.

Zur Startseite