Karriere in Großunternehmen

Wie die Allianz ihre High Potentials weiter entwickelt

16.02.2009
Von Dietmar Palan

Wandlung zum multinationalen Versicherungskonzern

Knapp 13 Jahre ist Chopra nun bei der Allianz, rund elf Jahre dauerte der Durchmarsch vom Controller zum CEO einer der zukunftsträchtigsten Gesellschaften im globalen Reich des Versicherungsriesen. "Wenn mir jemand an meinem ersten Tag erzählt hätte, welche Möglichkeiten sich mir in den kommenden Jahren bieten würden, ich hätte ihn für verrückt erklärt", sagt der 42-Jährige.

Karrierepfade wie diesen wird es künftig häufiger geben. Innerhalb von knapp zwei Jahrzehnten ist aus einem vor allem auf den deutschen Markt fixierten Konzern ein globaler Multi geworden. Von den 180.000 Mitarbeitern arbeiten heute nur noch 72.000 in Deutschland. Der Rest verteilt sich auf 1000 Firmen in über 70 Ländern. Allein seit 2003 sind über Zukäufe und Gründungen 300 neue Firmen hinzugekommen.

Auf den Fluren der Zentrale in der Münchener Königinstraße hört man heute englische, italienische oder französische Satzfetzen genauso selbstverständlich wie Unterhaltungen auf Deutsch. "Vor zehn Jahren war ich mit meiner dunklen Haut und meiner Vorliebe für bunte Hemden ziemlich exotisch", sagt Hannes Chopra: "Heute falle ich gar nicht mehr auf, wenn ich in München mal in die Kantine gehe."

Die Allianz des Jahres 2008 ist weltweit das, was seit ihrer Gründung vor nunmehr 118 Jahren in Deutschland immer Anspruch war: die erste Adresse. Und dieser Ruf gilt für alles, was zum Kerngeschäft gehört. Ganz gleich, ob es sich dabei um simple Auto- oder Privathaftpflichtpolicen handelt, um die Versicherung riesiger Industrieanlagen oder gigantischer Bauvorhaben, ob die finanzielle Absicherung einer Durchschnittsfamilie durch Fondssparpläne oder Lebensversicherungspolicen gefragt ist oder die Managementexpertise für einen milliardenschweren Pensionsfonds.

Auch wenn die Finanzkrise ihre Spuren in der Bilanz hinterlässt - das Versicherungsgeschäft läuft weit besser als vor einigen Jahren. Es ist stabil und langfristig, weit entfernt vom verglühten Glamour, den die Dealmaker der großen Investmentbanken verbreiteten - wenn auch schlechter bezahlt.

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