CIOs und ihre C-Level-Kompetenzen

Wie hoch ist Ihr Executive Quotient?

18.09.2007
Von Richard Pastore und Carrie Mathews
Michael Pilkington, Managing Director von Euroclear SA zum "Fokus auf externe Kunden": "Wir sollten genauso lange darüber nachdenken, wie wir unsere Leute motivieren und entwickeln."
Michael Pilkington, Managing Director von Euroclear SA zum "Fokus auf externe Kunden": "Wir sollten genauso lange darüber nachdenken, wie wir unsere Leute motivieren und entwickeln."

"Im Allgemeinen kann man sagen, dass sich CEOs während ihres Aufstiegs um ein tiefes Verständnis ihres Geschäftes und ihrer Kunden kümmern - aber nicht zwingend darum, wie sie ihre Leute managen“, sagt Gupta: "Die CEOs, mit denen ich gesprochen habe, sind sich jedoch bewusst, dass sie sich mehr mit der Personalentwicklung beschäftigen sollten.“ Hier liegt eine Chance für den CIO, die Lücke der Personalentwicklung zu füllen, glaubt Michael Pilkington, Managing Director of Corporate Technology beim Finanzdienstleister Euroclear SA in Belgien. "Als Manager sind wir gefordert, viel von unserer Zeit darauf zu fokussieren, wie wir dem Kunden dienen können. Ich denke, wir sollten genauso lange darüber nachdenken, wie wir unsere Leute motivieren und entwickeln“, meint er.

Als er die IT bei Euroclear übernahm, herrschte im Unternehmen das allgemeine Gefühl vor, dass die IT-Abteilung unempfänglich für Nutzerinteressen sei. Pilkington hat daraufhin ein internes Programm für mehr Kundenaufmerksamkeit gestartet. Alle Mitglieder seines Teams - auch die Mitarbeiter ohne direkten Kundenkontakt - haben eine halbtägige Schulung bekommen. Mitarbeiter mit Kundenkontakt wurden einen ganzen Tag lang geschult. Die Weiterbildung hat Pilkington anschließend auf das gesamte Unternehmen ausgeweitet und verstärkt IT-Lehrgänge für Nutzer angeboten.

Was will der CEO?

"Es gibt keinen amerikanischen, deutschen oder japanischen CIO, es gibt einfach nur einen CIO," sagt Thomas Henkel, CIO bei mer Sports.
"Es gibt keinen amerikanischen, deutschen oder japanischen CIO, es gibt einfach nur einen CIO," sagt Thomas Henkel, CIO bei mer Sports.
Foto: Amer Sports

CEOs wollen auf jeden Fall strategisch denkende CIOs, betont Professor Gupta aus Chicago. Die größten Defizite, die CEOs in der derzeitigen Generation von IT-Managern sehen, seien fehlendes Verständnis vom Geschäft und die mangelnde Fähigkeit, mit hochrangigen Stakeholdern strategisch zu kommunizieren.

Hier greifen die Kompetenzen "Marktkenntnis“ und "Fokus auf externe Kunden“, so wie sie die Personalberater von Egon Zehnder definiert haben. Reynold Lewke, der "CIO Practice Leader“ von Egon Zehnder in Nordamerika bestätigt den Mehrbedarf an diesen Fähigkeiten: "In Branchen, in denen das Geschäft stark mit Technik verflochten ist oder wo Technik als Wettbewerbsvorteil genutzt werden kann, suchen CEOs gezielt nach Kandidaten für den CIO-Job, die einen höheren EQ haben.“

Darin Brumby aus Schottland sieht diesen Trend auch in Europa kommen: "Die progressiven CEOs in Großbritanien fragen alle diese Kompetenzen nach. Sie suchen nicht zwingend nach jemanden, der auch gerne CEO werden möchte. Aber sie hätten gerne Kandidaten, die nach rechts und links schauen - und gerne auch mal aus dem Unternehmen heraus.

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