Kommender Web-Standard

Wie HTML5 die Internet-Nutzung verändert

02.07.2010

Ein auf Standards basierendes Web ermöglichen

Vektorgrafiken können bei HTML5 einfach eingefügt werden.
Vektorgrafiken können bei HTML5 einfach eingefügt werden.

Die wohl am sehnsüchtigsten erwarteten Neuerungen von HTML5 sind die neuen Elemente und APIs, die es kompetenten Autoren ermöglichen werden Rich-Media-Inhalte mit HTML einzubinden. Moderne Webseiten müssen immer mehr skalierbare Grafiken, Animationen und Multimedia-Inhalte beinhalten, damit Besucher die Webseite attraktiv finden. Bis heute mussten zum Einbinden dieser Inhalte spezielle proprietäre Plug-Ins, wie Flash, RealMedia und QuickTime benutzt werden. Nicht nur enthalten diese Plug-Ins immer wieder Sicherheitslücken, sondern auch der potentielle Publikumskreis wird verringert, da nicht jeder Webnutzer bereit ist Zusatzprogramme zu installieren.

HTML5 versucht dies zum einen mit einer Annäherung an verwandte Standard-Sprachen zu lösen. Autoren können beispielsweise MathML und SVG-Dateien für Gleichungs- und Grafikdarstellungen direkt in das HTML5-Projekt einbauen. Auf diese Weise wird HTML ein größerer Konkurrent zu Datenformaten wie Flash und Silverlight, die darauf ausgelegt sind sowohl Text als auch Grafik zu bearbeiten.

Doch die Rufe nach einer neuen Audio- und Videohandhabung sind am lautesten. HTML5 wird es schließlich möglich machen mit dem neuen Audio- und Video-Tag-System Multimedia-Inhalte einfach in ein Webseiten-Projekt einzubauen. Die Tags sind im HTML5-Standard als codec-neutral gekennzeichnet, sodass es von den jeweiligen Browser-Anbietern abhängt, ob sie den codec zum Abspielen der Medieninhalte unterstützen. Gerade für Entwickler für die Apple-Produkte iPhoneiPhone und iPad, die beide kein Flash unterstützen, werden die neuen Video-Tag-Funktionen ein Segen sein. Alles zu iPhone auf CIO.de

HTML5 wird zudem die interaktive Webgrafik einen großen Schritt weiter bringen. Mit dem canvas-Tag können Sie Bereiche Ihres Browser-Fensters als dynamisches Bitmap definieren. Webentwickler können diese Grafikelemente mit JavaScript ansteuern und je nach Benutzereingabe verändern. Theoretisch können auf diese Weise komplette interaktive Internetspiele mit JavaScript und HTML programmiert werden. Es wird keine weitere Zusatz-Software benötigt.

Zusätzlich zu den vorgestellten Bildschirm-Technologien führt HTML5 das Konzept des browser-basierten Applikations-Cache ein. Dadurch können Web-Applikationen Informationen auf dem Nutzer-Gerät speichern. Wie das Google Gears Plug-In können diese Caches die Applikations-Geschwindigkeit erhöhen und die Offline-Nutzung einer Applikation ermöglichen. Google plant deshalb Gears aufzugeben und stattdessen die HTML5-Technologie zu integrieren.

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