Erfolgreich präsentieren

Wie man eine fesselnde Rede hält

28.09.2009
Von Michael  Leitl

Er könnte zum Beispiel sagen: "Sie haben ja recht, das mag auf den ersten Blick so aussehen. Aber es muss allen klar werden: Wir dürfen nicht an der Zukunft sparen. Ich nenne Ihnen ein Beispiel. Wir stehen im Vertrieb vor ganz neuen Aufgaben. Um mit diesen Herausforderungen fertig zu werden, brauchen wir externe Berater. Und die übernehmen diese neuen Funktionen, die wir nicht im Haus haben. Das sind Mitarbeiter, die wir brauchen, so lange es notwendig ist."

Wie schaffen es die Vorstände, dass das nicht auswendig gelernt klingt?

Wachtel: Das muss trainiert werden. Es gibt Vorstände, die ihre Auftritte regelmäßig proben. Sie fragen: "Können wir vorab auf die Bühne gehen?", "Haben wir einen Teleprompter?", "Sind meine Stichwortkarten geeignet?" Sie dürfen nicht vergessen: Diesen Aufwand muss niemand vor jeder Rede treiben. Es geht vielmehr darum, einmal ein Set an Rede- und Antwortmodulen und sogenannten Soundbites zu erstellen. Dann sind Sie für viele Situationen schon ganz gut vorbereitet.

Soundbites verschaffen Eindruck

Was sind Soundbites?

Wachtel: Vorgeformte Sätze, die Assoziationen hervorrufen sollen und genau auf die Unternehmensmarke abgestimmt sind. Sie müssen von den auftretenden Spitzenmanagern selbst mitkreiert werden, damit sie einen individuellen Stil bekommen.

Soundbites werden in regelmäßigen Abständen erstellt und immer wieder in Reden und Antworten eingestreut. Sie müssen prägnant, bildreich und leicht zitierbar sein. In großen US-Unternehmen prüft die Kommunikationsabteilung die Wirkung von Soundbites vor Publikum. So vermittelt zum Beispiel der Satz "Wir werden jetzt durchstarten" einen kraftvollen Eindruck. Das Soundbite "Dieses Unternehmen ist 120 Jahre alt, weil es einen Charakter hat. Das wird sich nicht ändern" illustriert dagegen die Kontinuität des Unternehmens.

Es gilt aber auch hier: Diese Sätze wirken nur dann authentisch, wenn die Kommunikationsabteilung sie vorher mit dem Vorstand in einem oft länger dauernden Sparring ausgearbeitet hat. Das können Sie im Grunde für jede beliebige Veranstaltung vorbereiten. Hat der CEO diese Sprachmodule und Soundbites einmal verinnerlicht, kann er wesentlich freier und auch gelassener auf Bühnen und vor Kameras agieren. Im Endeffekt kann er sich dann auch besser auf seine Zuschauer einlassen.

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