Mobiles ECM

Wie mobil muss Information sein?

18.02.2014
Uwe Küll ist freier Journalist in München.

Elektronische und Papierdokumente zusammenführen

Der Einstieg in eine mobile ECM-Anwendung geht aber auch einfacher. Ein dankbares und branchenübergreifendes Thema ist das Erfassen von Belegen für die Reisekostenabrechnung. Hier drängt sich eine Nutzung auf, weil viele Quittungen ohnehin elektronisch ausgestellt werden. "Ob Taxiabrechnung mit MyTaxi, Online-Flugticket der Lufthansa oder Hotelbuchung über HRS: immer mehr Services werden elektronisch - per Internet oder mobil - bezahlt", zählt Kampffmeyer auf. "Die abendliche Restaurantrechnung ist demnächst vielleicht der einzige Papierbeleg, den ich auf einer Geschäftsreise erhalte." All diese unterschiedlichen Informationen müssen zusammengeführt und an einem sicheren Ort im Unternehmen abgelegt werden.

Karsten Sontow, Trovarit: "Dropbox ist in vielen Unternehmen eine etablierte Schnittstelle für den Dokumentenaustausch."
Karsten Sontow, Trovarit: "Dropbox ist in vielen Unternehmen eine etablierte Schnittstelle für den Dokumentenaustausch."
Foto: Trovarit AG

Im Alltag siegt dabei gerne der Pragmatismus über die Compliance-Anforderungen. "Schon heute ist die Dropbox ja in vielen Unternehmen eine etablierte Schnittstelle, wenn es darum geht, Dokumente zwischen Windows- und Apple-Welt auszutauschen. Das handhaben vielen Entscheider auch mit Office-Dokumenten", schildert Trovarit-Chef Sontow eine gängige Praxis.

Um den Austausch über unsichere Plattformen nicht ausufern zu lassen, werden wirklich sicherheitsrelevante Informationen für die mobile Nutzung gesperrt. Der große Rest aber wird je nach Bedarf mit mehr oder weniger Sicherheitsaufwand so zur Verfügung gestellt, dass alle an den Geschäftsprozessen Beteiligten den für sie wichtigen Content möglichst jederzeit und überall nutzen können.

Diese Praxis ist nicht ohne Risiko, weil der Zugriff immer häufiger über Unternehmensgrenzen hinweg, aus unterschiedlichen Anwendungen und mit einer Vielzahl verschiedener Endgeräte erfolgt. Für den geregelten Zugang wäre eine Klassifizierung von Daten und Dokumenten im Rahmen eines intelligenten Informations-Managements erforderlich. Doch das ist nur in wenigen Unternehmen implementiert. (jha)

Kurz erklärt: ECM und EIM

Von der kurzen E-Mail bis zum Produktkatalog, vom umfangreichen Vertragswerk bis zum Webseiten-Impressum reicht der Anwendungsbereich von Enterprise Content Management (ECM). Zunehmend spielen dabei auch Chat-Protokolle und Multimedia-Dateien aus dem Social Web eine Rolle. Ihren vollen Nutzen entfalten diese oft als „unstrukturiert“ bezeichneten Daten jedoch nur, wenn sie mit den strukturierten Daten aus den Unternehmensanwendungen sowie aus externen Quellen in Beziehung gesetzt werden. Experten sehen daher einen Wandel vom Enterprise Content Management (ECM) zum Enterprise Information Management (EIM). Die bisherigen Grenzen zwischen „strukturiert“ und „unstrukturiert“ werden überwunden. Software muss heute in der Lage sein, alle denkbaren Formen von Daten und Informationen auf allen Arten von Geräten zu verwalten. Einen tieferen Einblick gewährt ein Beitrag, den sie hier finden.

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