Management-Methoden

Wie Operational Excellence funktioniert



Die Marktanalyse- und Beratungsschwerpunkte von Hartmut Lüerßen sind Digitalisierung, Trends in der IT-Beratung sowie IT-Service, Engineering Services und Personaldienstleistungen.
Six Sigma, Prozesskostenrechnung, Process Performance Management, 5A oder Target Costing setzen Unternehmen für Operational Excellence (OPEX) ein. Mit OPEX können sie sich permanent verbessern, meint Hartmut Lüerßen von Lünendonk.
Durch Operational Excellence werden Unternehmen in die Lage versetzt, sich immer wieder neu marktkonform aufzustellen und Geschäftsabläufe strategisch, wirtschaftlich und kundenfokussiert verbessern zu können.
Durch Operational Excellence werden Unternehmen in die Lage versetzt, sich immer wieder neu marktkonform aufzustellen und Geschäftsabläufe strategisch, wirtschaftlich und kundenfokussiert verbessern zu können.
Foto: Olivier Le Moal - shutterstock.com

Sparen ist nicht gleich sparen. Unternehmen, die in der Finanz- und Wirtschaftskrise mit Hilfe von Operational-Excellence-Ansätzen (OPEX) bei der zügigen Kostenreduzierung die strategischen Ziele des Unternehmens nicht aus den Augen verloren haben, kehrten leichter in eine neue Wachstumsphase zurück.

Es zeigt sich: Auch bei Management-Methoden kommt es erst auf die richtigen Fragen, danach auf die richtigen Ziele und im nächsten Schritt auf die richtigen Werkzeuge und deren professionellen Einsatz an.

In der Herausforderung, ein Unternehmen oder Teile davon dauerhaft wettbewerbs- und überlebensfähig zu gestalten und zu halten, agieren alle Verantwortlichen stets auf unterschiedlichen Zeitebenen. Einerseits muss das Tagesgeschäft laufen für das "Milchgeld", andererseits muss die langfristige Überlebensfähigkeit gesichert werden. Entscheidend für erfolgreiche Langzeitstrategien ist, dass Organisationen bei kurzfristigen Effizienz- und Effektivitätsmaßnahmen keine relevanten Schlüsselkompetenzen und Ressourcen verlieren.

Operational Excellence reicht daher in ihrer Wirkung über temporäre Marktveränderungen und Unternehmensphasen hinaus und zeigt sich als dynamische und kontinuierlich zu pflegende Fähigkeit einer Organisation. Sie ermöglicht es, in einem volatilen Unternehmensumfeld sowohl führend im Wettbewerb als auch hoch profitabel zu sein.

Dabei werden je nach spezifischer Projekt-Anforderung im Rahmen der Ziele ganz unterschiedliche OPEX-Instrumente wie

  • Six Sigma,

  • Prozesskostenrechnung,

  • Process Performance Management,

  • 5A (Methode zur Arbeitsplatzorganisation)

  • oder Target Costing eingesetzt.

Die Ziele, das zeigt das Lünendonk-Themendossier "Operational Excellence - Nur das Beste ist gut genug", können ganz unterschiedlich sein: das Erreichen einer Marktführerschaft, eine Kostenführerschaft oder eine Prozess-Optimierung innerhalb einer komplexen digitalen Prozesskette.

OPEX braucht Führungsteam

Strategieumsetzung, Arbeitsabläufe, Produktionsvorgänge und Managementkontrolle lassen sich mittels bewährter OPEX-Methoden effizienter und effektiver gestalten. Mit dem OPEX-Instrumentarium ist es möglich, Zielsetzungen, etwa das Erreichen einer Marktführerschaft, systematisch anzusteuern. Langfristige Unternehmensstruktur und aktuelles Tagesgeschäft können mit optimierten Unternehmensstrategien gleichermaßen erfolgreich ausgerichtet werden.

Für diese anspruchsvolle Aufgabe ist zum einen ein gut aufgestelltes Führungsteam notwendig, das alle Vorgänge im Unternehmen im Auge behält. Zum anderen bedarf es einer strukturierten Darstellung der Geschäftsprozesse, um höchstmögliche Transparenz und Steuerungskompetenz zu erhalten. Außerdem gilt es, die operative Performance stets zu verbessern.

Und es ist häufig unabdingbar, für eine Optimierung von Geschäfts- und Produktionsprozessen verschiedene Tools und Methoden gleichzeitig einzusetzen - und die Wechselwirkungen verschiedener Projekte parallel im Auge zu behalten.

6 Bausteine bilden das Fundament

Operational Excellence ist eine überzeugende Führungsphilosophie mit dem Ziel, durch kontinuierliche, unternehmensweite und bereichsübergreifende Veränderungen die Wertschöpfung im Unternehmen jeden Tag aufs Neue zu verbessern. Die Einflussfaktoren, mit denen Operational Excellence gestaltet werden kann, sind vor allem:

1. Strategie

2. Aufbau- und Ablauforganisation

3. Performance Management

4. Kompetenzen und Fähigkeiten

5. Kultur und Führung

6. Systeme und IT

Wirksame Operational Excellence setzt eine Unternehmenskultur voraus, die durch permanenten Veränderungswillen, Qualitätsstreben in allen Bereichen und unternehmensweite Transparenz gekennzeichnet ist. Sie ist nicht in allen Firmen von vornherein vorhanden. Diese Kultur rückt den Menschen nicht verbal, sondern real in den Mittelpunkt und wird von einer FührungFührung getragen, bei der Veränderung vorgelebter Wille ist. Alles zu Führung auf CIO.de

Das Top-Management spricht mit einer Stimme. Meinungsverschiedenheiten werden zwar diskutiert, aber nicht nach außen getragen. Die Mitarbeiter reden, verantworten und entscheiden mit. Sie halten sich mit maßgeschneiderten Trainingsmaßnahmen auf dem Laufenden und erhalten von ihren Vorgesetzten täglich Unterstützung und Feedback.

Auf diese Weise werden Motivation, Kreativität, Eigenverantwortung und Leistungsbereitschaft gestärkt. Leistungsorientierte Vergütungssysteme ergänzen die Effizienzkultur. Anhand definierter Kennzahlen, die jedem einzelnen Mitarbeiter eine klare Orientierung geben und von ihm unmittelbar beeinflusst werden können, werden Erfolge festgehalten. Dies geschieht insbesondere in den Zielbereichen Produktivität, Qualität, Kosten, Lieferservice, Sicherheit, Umwelt und Motivation.

Fazit

Durch OPEX werden Unternehmen in die Lage versetzt, sich immer wieder neu marktkonform aufzustellen und Geschäftsabläufe strategisch, wirtschaftlich und kundenfokussiert verbessern zu können. Da sich das Marktumfeld immer schneller wandelt, ist der OPEX-Ansatz keineswegs mit einmaligen Restrukturierungsmaßnahmen zu vergleichen.

Vielmehr wird die gesamte Wertschöpfungskette eines Unternehmens kontinuierlich den Gegebenheiten angepasst. Sinnvoll ist dabei unter anderem der Einsatz externer Experten, die den OPEX-Ansatz vermitteln, Methoden schulen und Werkzeuge implementieren. Diese Sicht von außen verhindert interne "Scheuklappen".

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