Kelly-Studie gibt Noten

Wie sich Mitarbeiter ihren Chef wünschen

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.

Ebenso spannend für Führungskräfte dürfte ein anderer Generationenvergleich sein. Die besten Chefs kommen laut Kelly-Studie aus der mittleren Generation X (44 Prozent). 21 Prozent nennen die Baby Boomer. Etwa ein Viertel der Befragten sieht keinen Unterschied; die Unter-30-Jährigen und die Über-65-Jährigen werden hier kaum genannt. Die Hälfte der Generation X sieht sich und seine Altersgenossen als ideale Chefs; genauso hoch ist der Anteil in der Generation Y. Offenbar haben Vorgesetzte der mittleren Generation also kaum Probleme, junge und mittelalte Mitarbeiter anzusprechen.

12 Prozent fühlen sich bedrückt

Allerdings nennen nur 16 Prozent der Über-48-Jährigen die Generation X als beste Vorgesetztengeneration; ähnlich schlecht fällt die Bewertung von Generation X und Y für die ältere Garde der Chefs aus. Unübersehbar ist also, dass die ChemieChemie zwischen Baby Boomern und den beiden jüngeren Generationen oft nicht stimmt. Chefs aus der mittleren Altersgruppe sollten sich vor diesem Hintergrund speziell fragen, wie sie ältere Mitarbeiter gezielt mit ins Boot nehmen könnten. Top-Firmen der Branche Chemie

Die Führungskultur in den Unternehmen beschreibt jeweils ein Viertel der Befragten als förderlich für die Mitarbeiterautonomie und als integrativ. 19 Prozent empfinden das Klima als autoritär, 12 Prozent sogar als bedrückend. In europäischen Firmen wird offenbar in besonders hohem Maße Verantwortung auf alle Schultern verteilt; autoritärer Führungsstil ist hierzulande seltener als in Asien oder Amerika. Mitarbeiter der Generation Y loben häufiger als die beiden anderen Altersgruppen die Führung in ihren Firmen als integrierend und bestärkend.

Insgesamt würden 52 Prozent der Befragten ihren derzeitigen Arbeitgeber weiter empfehlen. Das erscheint ausbaufähig – gerade in EMEA, wo der Durchschnittswert lediglich bei 49 Prozent liegt. Wiederum äußern sich die jungen Mitarbeiter positiver als der Rest. Besonders zufrieden ist die Generation Y auch mit dem von ihr als besonders wichtig eingestuften Faktor Arbeitsumfeld; gleiches gilt für die Baby Boomer, die auf gute Mitarbeiterführung und herausfordernde Tätigkeiten ihr Augenmerk richten.

Insbesondere der Führungsstil scheint bei den Baby Boomern häufig den Ausschlag zu geben, ob sie ihr Unternehmen als gut oder schlecht empfinden und darstellen. Ein Viertel der jungen Arbeitnehmer ist hingegen unzufrieden, weil ihnen aus ihrer Sicht unzureichende Aufstiegschancen geboten werden.

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