Entscheiden

Wie Sie den Königsweg finden

04.08.2008
Von Klaus Werle

"Anspruchsvollere Stakeholder und eine Flut neuer Vorschriften verunsichern viele", sagt Roland Gieske von der Unternehmensberatung Oliver Wyman, der zahlreiche Topmanager coacht. Niemand gibt es zu, doch die Nachfrage nach einschlägigen Ratgebern und Seminaren demonstriert das wachsende Bedürfnis nach Hilfestellung.

Aber wie verhindert man, zum Hamlet unter den Führungskräften zu werden? Wie verläuft der Königsweg zur guten Entscheidung? Folgt er dem Gefühl oder dem Verstand?

Entscheidungen, das ist der erste große Irrtum, bestehen nicht aus der einen unwiderrufbaren "Hammerfallsekunde". "Es sind Prozesse, die ständig nachjustiert werden müssen", sagt der Münchener Organisationsberater Othmar Sutrich.

Der "morphologische Kasten"

Tatsächlich beginnt das Entscheiden vor der Entscheidung - mit der klaren Strukturierung des Problems. "Wer sein Problem nicht genau kennt, sollte lieber die Finger von Entscheidungen lassen", sagt Jürgen Kluge. Der ehemalige Deutschland-Chef von McKinsey empfiehlt, die Aspekte in einer Baumstruktur nach dem MECE-Prinzip ("Mutually Exclusive, Collectively Exhaustive") zu ordnen.

Die einzelnen Äste (etwa Umsatz oder Kosten) sollen sich gegenseitig ausschließen, aber zusammen alle Facetten umfassen. Jedem Strang wird eine Benchmark zugeordnet, zum Beispiel ein Wettbewerber; die Gründe, warum das eigene Unternehmen die Benchmark nicht erreicht, werden analysiert.

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