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Elektronischer Zahlungsverkehr und Lastschriften

Wie weit sind Unternehmen mit SEPA?

Malte Jeschke war bis März 2016 Leitender Redakteur bei TecChannel. Seit vielen Jahren beschäftigt er sich intensiv mit professionellen Drucklösungen und deren Einbindung in Netzwerke. Daneben gehört seit Anbeginn sein Interesse mobilen Rechnern und Windows-Betriebssystemen. Dank kaufmännischer Herkunft sind ihm Unternehmensanwendungen nicht fremd. Vor dem Start seiner journalistischen Laufbahn realisierte er unter anderem für Großunternehmen IT-Projekte.
Der Countdown läuft: Ab Februar 2014 müssen elektronische Zahlungen im SEPA-Format (Single Euro Payments Area) erledigt werden. Vor allem in kleineren Unternehmen herrscht immer noch großer Handlungs- und auch Informationsbedarf.

Die Problematik der Umstellung auf SEPA vielen Unternehmen immer noch nicht bewusst. Das hat eine aktuelle Befragung ergeben, die ibi Research von der Universität Regensburg mit einigen Partnern organisiert hat. Bereits zum zweiten Mal innerhalb von sechs Monaten wurde diese Befragung durchgeführt, um herauszufinden, wie sich deutsche Unternehmen, Vereine und die öffentliche Hand mit dem Thema SEPA auseinandergesetzt haben und ob sie bereit für die Umstellung sind. Die Erhebung lief von April bis Juli 2013. Die Ergebnisse sind teilweise alles andere als beruhigend, allerdings kann man daran gut ablesen, wie man mit der eigenen Firma im Rennen liegt.

Auf die leichte Schulter sollte Firmen die SEPA-Umstellung nicht nehmen. Unternehmen mittlerer Größe dürfen wohl von einem Aufwand von dreistelligen Personentagen ausgehen, die wollen eingeplant und auch budgetiert werden. Insbesondere die Umstellung der internen IT-Systeme kann viele Herausforderungen mit sich bringen. So sind in Entwicklerforen Stimmen zu hören wie "Gegen SEPA war die Euro-Umstellung ein Witz!" Und da mag sich mancher noch gut an knirschende Seiteneffekte im eigenen Software-Gebälk erinnern.

Überrascht dürften eigentlich die wenigsten von der SEPA-Umstellung sein, der Fahrplan wurde bereits Ende 2004 vorgestellt, die SEPA-Überweisung im Januar 2008 eingeführt, die SEPA-Lastschrift 2010. Die Festsetzung der Endtermine für die alten Verfahren stammt aus einer EU-Verordnung aus dem Jahre 2012.

Laut der aktuellen Befragung von ibi research ist dennoch 22 Prozent der Befragten das Thema SEPA nicht bewusst. Diese hätten nur vage Vorstellungen von SEPA oder sogar noch nie davon gehört. In der Erstbefragung vor einem halben Jahr waren es zwar noch 32 Prozent, dennoch ist dieser Wert nach wie vor sehr hoch.

In mehr als der Hälfte der Unternehmen, die sich offensichtlich schon mit dem Thema beschäftigt haben, ist inzwischen ein SEPA-Beauftragter ernannt, in etwa 40 Prozent der Firmen ist die Bildung eines SEPA-Teams abgeschlossen. Häufig werden die Unternehmen von ihren Hausbanken zum Thema SEPA informiert.

SEPA-Überweisungen

Bei vielen der Befragten ist die Einführung der SEPA-Überweisung noch in einer Umsetzungsphase. So haben erst 25 Prozent Testzahlungen per SEPA durchgeführt. Bei 15 Prozent steht gerade die Umsetzung der Test an, und 10 Prozent halten Tests gar nicht für notwendig.

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