Microsoft auf deutsch

Wie Windows 7 für den Deutschland-Start fit gemacht wird

Panagiotis "Takis" Kolokythas arbeitet seit Juni 2000 für pcwelt.de. Seine Leidenschaft gilt IT-News, die er möglichst schnell und gründlich recherchiert an die Leser weitergeben möchte. Er hat den Überblick über die Entwicklungen in den wichtigsten Tech-Bereichen, entsprechend vielfältig ist das Themenspektrum seiner Artikel: Windows, Soft- und Freeware, Hardware, Smartphones, soziale Netzwerke, Web-Technologien, Smart Home, Gadgets, Drohnen… Er steht regelmäßig für PCWELT.tv vor der Kamera und hat ein eigenes wöchentliches IT-News-Videoformat: Tech-Up Weekly.
Hätten Sie es gewusst? Windows 7 enthält über 1,8 Millionen Wörter, die für die Erstellung der deutschen Version übersetzt werden mussten. Wir werfen exklusiv mit Jürgen Schwertl von Microsoft, der die Übersetzung von Windows 7 ins Deutsche verantwortet, einen Blick hinter die Kulissen.
Jürgen Schwertl, Technical Lead Program Manager, verantwortet die deutsche Übersetzung von Windows 7.
Jürgen Schwertl, Technical Lead Program Manager, verantwortet die deutsche Übersetzung von Windows 7.

Bevor die neue Windows-Version auf unseren Rechner landet, muss sie sie natürlich erst einmal aus dem Englischen übersetzt werden. Unsere Schwesterpublikation PC-Welt hat deswegen mit Jürgen Schwertl, Technical Lead Program Manager, gesprochen. Er verantwortet die Übersetzung ins Deutsche und gibt einen Einblick in die Herausforderungen dabei.

Wie viel Text steckt eigentlich in so einem Windows 7?

Jürgen Schwertl: Windows 7 selbst mit all seinen Dialogboxen, Beschriftungen und Meldungen umfasst zirka 900.000 Wörter. Das entspricht in etwa der Länge von 12 Romanen. Dazu kommen dann noch die Hilfetexte, die noch einmal fast 900.000 Wörter umfassen.

Wer entscheidet letztendlich, welcher deutscher Begriff für eine englische Funktion gewählt wird?

Jürgen Schwertl: Die Bestimmung der Terminologie erfolgt in enger Zusammenarbeit zwischen Terminologen als Sprachspezialisten, dem Programm-Manager, der die Produktentwicklung technisch betreut, sowie dem Produkt-Manager aus Vermarktungssicht. Dabei spielen eine Reihe von Überlegungen eine grundsätzliche Rolle wie beispielsweise die Konsistenz der Übersetzung mit weiteren Microsoft-Produkten sowie zu anderen Software-Produkten am Markt, bereits etablierte deutsche Bezeichnungen oder Fachbegriffe, Verständlichkeit für den Nutzer usw.

Können Sie das am Beispiel "Action Center" erläutern?

Jürgen Schwertl: Beim "Action Center" hatten wir uns bereits in Windows Vista grundsätzlich dazu entschieden, die unterschiedlichen "...-Center" statt dem deutschen "...-Zentrum" als "...-Center" zu belassen, die jeweilige Bezeichnung zur besseren Verständlichkeit jedoch zu übersetzen woraus beispielsweise "Sicherheitscenter" entstand. Das daraus abgeleitete "Aktionscenter" stellt aber keine schlüssige Verbindung zur Funktionalität her. Aus diesem Grund haben wir eine neue Bezeichnung gesucht, aus der auch die Funktion ersichtlich wird. Da in dieser Komponente klassische Wartungsaufgaben angezeigt werden, haben wir uns letztendlich für die Übersetzung "Wartungscenter" entschieden.

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