Autoren-Tool mit Startproblemen

Wikipedia droht zu vergreisen

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.

Das deutsche Wikipedia weist übrigens im Vergleich den geringsten Anteil neuer Autoren auf. Dabei ist das Wecken anfänglicher Begeisterung insgesamt nicht das große Wikipedia-Problem. Der Autorenschwund liegt offenbar eindeutig daran, dass das Binden von Neulingen an die Community nicht gelingt.

Endlose Debatten um neues Autoren-Tool

„Eine bestehende Community ringt damit, Neulinge zu integrieren“, erklärt Sue Gardner, Geschäftsführerin der für die Enzyklopädie verantwortlichen Wikimedia Foundation. Diese will nun offenbar versuchen, den Einstieg in den Wikipedia-Zirkel zu erleichtern.

Allerdings lässt sich dabei nicht an jeder Schraube weit drehen. Viele Neulinge lassen sich etwa durch die Regeln abschrecken, die zur Sicherung eines hohen Qualitätsstandards eingeführt wurden und von deren Einhaltung die Glaubwürdigkeit des Projektes abhängt. Immerhin soll hier für mehr Transparenz gesorgt werden, damit Einsteiger nicht gleich wieder die Lust verlieren.

Für Erleichterung will Gardner mit einem neuen Autoren-Tool sorgen, das das Überarbeiten von Artikeln leichter macht. An die Stelle unübersichtlicher Diskussionsseiten soll ein einfacher zu überblickendes Forensystem sorgen. Angedacht sind solche Veränderungen indes schon seit Jahren. Über die Umsetzung diskutiert die Wikipedia-Community weiterhin.

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