Gartner, Forrester, Ovum & Co.

Windows 8 im Analysten-Urteil

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.
David Johnson von Forrester Research moniert die Mängel der beiden Tablet-Versionen: keine Unterstützung von Business-Anwendungen auf der einen Seite, zu viel Gewicht auf der anderen.
David Johnson von Forrester Research moniert die Mängel der beiden Tablet-Versionen: keine Unterstützung von Business-Anwendungen auf der einen Seite, zu viel Gewicht auf der anderen.
Foto: Forrester

Die Richtung der Adaption durch die Anwender hat kürzlich auch die Experton Group in einer Studie unter 121 Entscheidern aus Unternehmen mit mehr als 500 PCs ausgelotet. Derzeit wird in den befragten Unternehmen noch immer überwiegend Windows XP als Client OS eingesetzt. Innerhalb der kommenden zwölf Monate wird sich dieser Wert laut Studie deutlich zugunsten Windows 7 reduzieren. Hier laufen derzeit zahlreiche ProjekteProjekte. Die Bedeutung von Windows XP werde innerhalb eines Jahres auf eine marginale Größe sinken, so Experton. Alles zu Projekte auf CIO.de

"Windows 8 wird aufblühen"

"Windows 7 wird dominieren, Windows 8 wird aufblühen", fasst Analyst Oppermann zusammen. 16 Prozent der Befragten gaben an, Windows 8 in den kommenden zwölf Monaten als primäres Client-Betriebssystem für PCs einzusetzen. Unternehmen mit 500 bis 999 PCs planen die stärkste Adaption von Windows 8. "Beim klassischen Client kann und wird Windows 8 sehr schnell relevante Marktanteile gewinnen – jedoch nicht zwingend gegen Windows 7", schlussfolgert Oppermann. "Bei Tablets wird die Verbreitung sicherlich schwieriger werden."

Andere Analysten sehen jedoch gerade im Tablet-Bereich die Chance begründet, dass Windows 8 vielleicht doch zur Erfolgsgeschichte auch im Business-Bereich wird. Für Ovum-Analyst Edwards ist Windows 8 wie angedeutet ein eigentümlicher Januskopf, der zugleich in die Vergangenheit und in die Zukunft schaut. Nach Meinung vieler mache der User-Interface-Zwitter das OS zu kompliziert für die Anwender, während eingefleischte Fans der Ansicht seien, gerade deshalb sei Windows 8 doppelt so gut wie der Vorgänger. Entscheiden lasse sich diese Frage letztlich nur auf dem von Microsoft selbst gebauten Surface-Tablet, so Edwards.

Ein Windows-basiertes Tablet, auf dem das originale Office laufe, sei nämlich die Lösung, auf die angesichts der schlechten Kompatibilität von Office und dem iPad viele gewartet hätten. Ovum sieht hier einen wohldurchdachten Doppelangriff von Microsoft auf AppleApple: Surface sei in der energieeffizienten ARM-Version mit Windows RT die Alternative zum iPad, in der leistungsstarken Intel-Version mit Windows 8 Pro der Gegenpol zum MacBook Air. Alles zu Apple auf CIO.de

Analyst Edwards sieht hier insgesamt einen unerschlossenen Markt. Angesichts der in den kommenden Monaten zu erwartenden neuen Versionen von Office, SharePoint, Exchange und Windows Server werde das ganze Jahr 2013 von einer Marketing-Offensive des Riesen begleitet sein. Vor diesem Hintergrund sei für Windows 8 im Firmenbereich das Konzept Bring-your-own-Device (BYODBYOD) ein mögliches Einfallstor. "Ovum geht davon aus, dass das Timing für Windows 8 nicht besser sein könnte", gesteht der sonst so kritische Edwards hier zu. Alles zu BYOD auf CIO.de

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